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A100: Polizei sperrte Stadtautobahn nach Steinwurf

Nach dem Steinwurf auf ein Auto suchten Fahnder die A100 am Hohenzollerndamm ab - mit Erfolg. In der Vergangenheit wurden ähnliche Attacken bereits hart bestraft.

Vielleicht sollte es nur ein Dumme-Jungen-Streich sein, aber die Polizei reagierte konsequent: Nachdem am Dienstagabend ein Auto nahe der Brücke am Hohenzollerndamm von einem Stein getroffen worden war, sperrten die Beamten gleich alle sechs Fahrstreifen der Stadtautobahn. Von 18.27 bis 18.50 Uhr ging nichts mehr, weil die Spurensicherung den Gegenstand auf der Fahrbahn zu suchte – und schließlich fündig wurde: Ein Kleinpflasterstein hatte das Auto getroffen.

Dessen Fahrer hatte während der Fahrt auf der A 100 in Richtung Süd einen Knall bemerkt. Die Frontscheibe war gesplittert, aber der Stein hatte sie nicht durchschlagen. Der Autofahrer blieb unverletzt. Zu Einzelheiten konnte sich die Polizei am späten Dienstagabend noch nicht äußern. Genaueres soll heute bekannt gegeben werden. Nach ähnlichen Attacken in der Vergangenheit wurde gegen mehrere Täter wegen versuchten Mordes ermittelt. Dieses Verbrechen kann – selbst wenn niemand verletzt wurde – mit lebenslanger Haft bestraft werden.

Im Jahr 2000 wurden beim bisher schwersten derartigen Fall in Darmstadt zwei Menschen getötet und fünf verletzt. Die Täter, drei Schüler, wurden zu sieben bis achteinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Im Mai dieses Jahres verurteilte das Landgericht Oldenburg einen 31-Jährigen zu lebenslanger Haft wegen Mordes und dreifachen Mordversuchs, weil er zu Ostern 2008 einen sechs Kiloschweren Holzklotz von einer Autobahnbrücke geworfen und so die Beifahrerin in einem BMW getötet haben soll. Die Frau starb vor den Augen ihres Mannes und ihrer Kinder. Gegen das Urteil hat die Verteidigung Revision eingelegt.

In Berlin wurde Ende 2006 ein 23-Jähriger zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt, der eine Baustellenbake von der Kaiserdammbrücke geworfen hatte. Dass er Drogenprobleme hatte, wurde strafmildernd gewertet. obs

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