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Ein ausgebranntes Auto steht in der Willibald-Alexis-Straße in Kreuzberg. In Berlin brannten in der Nacht mehrere Autos.

© Annette Riedl/dpa

11 Autos in Tiergarten und im Bergmannkiez: In Berlin brennen wieder Autos - Ermittlungen wegen Brandstiftung

In der Nacht zu Dienstag stehen in Berlin erneut Autos in Flammen. Die Feuerwehr löscht mehrere Brände in Mitte und Kreuzberg. Verletzt wird niemand.

Erneut haben in Berlin mehrere Autos gebrannt: In Tiergarten und Kreuzberg löschte die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag elf Fahrzeuge. Der erste Alarm kam gegen drei Uhr: In der Lützowstraße standen zwei Fahrzeuge in Vollbrand, teilte eine Feuerwehrsprecherin am Dienstagmorgen mit.

Da die Erstalarmierung lautete, ein Bauwerk sei in Gefahr, seien gleich 20 Kräfte angerückt, um die Brände unweit des Lützowplatzes zu bekämpfen: Zwei Löschfahrzeuge, ein Drehleiterwagen, ein Rettungswagen und ein Führungsdienst. Gegen 4.30 Uhr war der Einsatz beendet, verletzt wurde niemand, so die Sprecherin. Wegen der massiven Rauchentwicklungen durch die Fahrzeugbrände seien die angrenzenden Wohnungen von der Feuerwehr kontrolliert worden – ein Standardvorgehen bei Einsätzen wie diesem.

Wie ein Polizeisprecher am Morgen mitteilte, hätten während des Einsatzes mehrere Anwohner an der Lützowstraße ihre Wohnungen verlassen müssen, da die brennenden Autos unter ihren Wohnungen abgestellt waren.

Die "B.Z" veröffentlichte ein Bild, das eine verrußte und mit Löschflüssigkeit bespritzte Hausfassade rund um die Einfahrt zu einer offenen Garage zeigt.

Nach den Löscharbeiten hätten die Nachbarn in ihre Wohnungen zurückkehren können, nur eine Wohnung sei wegen Verrußungen durch die Rauchentwicklung bis zum Morgen noch nicht wieder freigegeben worden, so der Polizeisprecher. Das Haus selbst sei aber nicht vom Brand betroffen gewesen.

Neun Fahrzeugbrände im Bergmannkiez

Ein ausgebranntes Auto steht in der Willibald-Alexis-Straße in Kreuzberg.
Ein ausgebranntes Auto steht in der Willibald-Alexis-Straße in Kreuzberg.

© Annette Riedl/dpa

Weitere neun Fahrzeuge an vier Stellen brannten währenddessen in Kreuzberg in der Willibald-Alexis-Straße, teilte die Feuerwehrsprecherin mit: Der Alarm ging gegen 3.30 Uhr ein, etwa eine halbe Stunde später sei der Einsatz beendet gewesen. Verletzt wurde niemand, auch Häuser wurden nicht beschädigt, die Einsatzkräfte kontrollierten jedoch die umliegenden Gebäude wegen des Rauchs, so die Sprecherin.

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Nach Angaben des Polizeisprechers wurden bei dem Einsatz am Chamissoplatz vier Autos angezündet, weitere sechs wurden durch die Flammen beschädigt. Die Brandschäden seien zum Teil erheblich gewesen.

In beiden Fällen in Kreuzberg und Mitte haben Brandkommissariate die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung übernommen, Festnahmen gab es laut Polizei keine.

Immer wieder kommt es in Berlin zu Fahrzeugbränden. Bis Mitte Juli verzeichnete die Polizei in diesem Jahr rund 280 Fahrzeuge, die bei Brandanschlägen angezündet oder beschädigt wurden. Nach Tagesspiegel-Informationen will das Landeskriminalamt daher eine neue Ermittlungsgruppe, die EG "Nachtwache" einsetzen.

Erst in der Nacht zu Montag brannte in Adlershof in der Moissistraße ein Opel Astra, wie die Polizei mitteilte. Ein weiteres Fahrzeug, das dahinter geparkt war, wurde dabei ebenfalls beschädigt. Ein 52-jähriger Tatverdächtiger wurde laut Polizei festgenommen, die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte am Dienstag während einer Pressekonferenz zur Arbeitsgruppe Breitscheidplatz auf die Frage eines Journalisten zu den Autobränden: „In der Tat ist das ein wichtiges Thema in der Stadt, deswegen haben wir die Ermittlungsgruppe Nachtwache eingesetzt. Wir arbeiten sehr intensiv mit verschiedensten polizeilichen Maßnahmen an dem Thema, würden im Moment auch nichts ausschließen.“ 

Mal seien die Brände politisch motiviert, mal steckten Jugendliche oder Zerstörungswut dahinter – eine große Gemengelage. "Die Ermittlungsgruppe Nachtwache wurde eingesetzt, um das kriminalistisch aufzuarbeiten. Da gibt es auch Anhaltspunkte", sagte Slowik, ohne diese konkret benennen zu wollen. Man werde die Fälle aufarbeiten und intensiv mit Beamten auf den Straßen präsent sein.

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