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Die Polizei räumte am Montag die Busspur auf der Hauptstraße frei.

© Jörn Hasselmann

Polizei-Aktion gegen Falschparker: Was in der Bilanz stehen wird, wissen wir schon jetzt

Ab heute geht die Polizei mal eine Woche gegen Falschparker vor. Das Fazit kennt unser Autor bereits – und ahnt, was Rolf Eden davon hält. Eine Glosse.

Zittern Berlins Falschparker schon? Für diese Woche kündigt die Polizei wieder mal eine Aktion an: „Gemeinsam gegen verkehrswidriges Halten und Parken“, nennt die sich. Damit erreicht das Präsidium alle halbe Jahre öffentliche Aufmerksamkeit, einmal mit der Ankündigung (die Sie gerade lesen) und dann in der Woche darauf noch mal mit der „Bilanz zur gemeinsamen Verkehrsaktion“.

So frei wie am Montag ist die Busspur in der Hauptstraße nur, wenn die Polizei aktiv ist.
So frei wie am Montag ist die Busspur in der Hauptstraße nur, wenn die Polizei aktiv ist.

© Jörn Hasselmann

Was in der Bilanz stehen wird, wissen wir schon. Der erste Satz wird lauten: „In der vergangenen Woche fand die gemeinsame Verkehrsaktion von Ordnungsämtern, BVG und Polizei gegen verkehrswidriges Halten und Parken statt.“ Dann kommen die Zahlen. Im Juni, bei der letzten Aktionswoche, waren es „6484 Halt- und Parkverstöße“, die Zahl dürfte auch diesmal ähnlich sein.

Dann folgt die ewig gleiche Moral der Geschicht’: „In Tausenden Gesprächen wurden die Betroffenen für die aus ihrem Verhalten resultierenden Folgen für Andere sensibilisiert und ihnen wurde die Rechtslage aufgezeigt. Es zeigte sich, dass das eigene Fehlverhalten unter Verweis auf das nur kurzfristige Abstellen des Fahrzeugs und die allgemeine Parkplatznot sehr häufig bagatellisiert und verharmlost wird. Ein spürbares Unrechtsbewusstsein war kaum wahrzunehmen.“

Auf diese amtliche Moralkeule gehen wir erst mal einen heben, am besten in der Paris Bar. Parkplätze sind in der Kantstraße sehr, sehr knapp, Rolf Eden findet für seinen Rolls Royce immer einen, nämlich verbotenerweise in der Bushaltestelle direkt vor der Bar. Das stand vor vier Jahren bereits im Tagesspiegel, inklusive Beweisfoto.

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Vor ein paar Tagen gab es nun ein Lebenszeichen des fast 90-jährigen Eden, und zwar in Form eines Twitter-Foto seines Rolls Royce. Wie gewohnt in der Bushaltestelle vor der Paris Bar.

Der frühere „Berufs-Playboy“ Eden mag vielleicht wegen seines fortgeschrittenen Alters zittern, aber sicher nicht wegen des Parkens im Halteverbot. Er hat in jahrelanger Übung sein Bewusstsein entwickelt: Ein 10-Euro-Knöllchen tut nicht weh und abgeschleppt wird nie.

So wie Eden denken gefühlt ungezählte Autofahrer in Berlin. Auch die Polizei weiß das längst („Ein spürbares Unrechtsbewusstsein war nicht ...) – weil weder Knöllchen, noch Aktionen abschrecken. Abschleppwagen dagegen sicher.

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