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Ein Flyer der AfD. Jetzt auch als Fake-E-Mail.

© Christophe Gateau/dpa

Politisches Klima in Berlin: AfD-Politiker verschickt gefakte Mails

Ein Partei-Funktionär verschickte vermeintliche Anti-AfD-E-Mails. Er wollte Aufmerksamkeit generieren, entschuldige sich nun aber.

„AFD hetzt in Mariendorf mit Großplakaten gegen Moschee“ steht in der Betreffzeile der E-Mail, die in der vergangenen Woche Fraktionen, Redaktionen und andere Multiplikatoren erreichte: „Ich finde es schlimm, dass dieses in unserer Stadt möglich ist.“ Ferner ist in dem Schreiben die Rede von der „rechtsradikalen AFD“. Absender war mitnichten ein besorgter Bürger in Mariendorf, sondern das AfD-Bezirksvorstandsmitglied in Tempelhof-Schöneberg, Martin Reimann. Unterschrieben hatte er nicht mit seinem Vornamen, sondern mit „Steffen“. Gegenüber dem Tagesspiegel sagte er, dass er auf diese Weise Aufmerksamkeit für das Thema erzielen wollte, die er sonst nicht erlangt hätte. Er wolle sich aber für dieses Vorgehen entschuldigen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der BVV, Jan Rauchfuß, nennt die E-Mail-Aktion „einen sehr plastischen Beleg dafür, wie die AfD versucht, politische Hetze durch Falschinformation, Verschleierung von Identitäten und Absichten sowie gefakte E-Mails in Umlauf zu bringen und das politische und gesellschaftliche Klima zu vergiften“. Wie berichtet, hängen in Mariendorf Großplakate der AfD gegen ein dort geplantes Moscheebauprojekt. Sigrid Kneist

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