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Links 'ne Pappel, rechts 'ne Pappel... In Sanssouci fürchtet man ein Pferdeäpfel-Problem.

© dpa

Pferdeäpfel-Problem in Sanssouci: Olympia? Das ist ganz großer Mist

Das olympische Dressurreiten könnte in Sanssouci stattfinden, falls die Spiele tatsächlich nach Berlin kämen. Doch da gibt es aus Sicht der Schlösserstiftung ein Problem - und das hat mit den Hinterlassenschaften der Pferde zu tun.

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Unabhängig von der prinzipiellen Zustimmung zu Olympischen Spielen in Sanssouci tritt die Schlösserstiftung auf die Euphorie-Bremse. Sollten die Dressurreitwettbewerbe tatsächlich vor der Kulisse des Neuen Palais stattfinden, wäre dies in mehrfacher Hinsicht schwierig, wie Frank Kallensee, Sprecher der für das Welterbe zuständigen Stiftung, mitteilte. Unter anderem würde der Platz für die Unterkunft der Pferde fehlen. Auch die Entsorgung der Fäkalien könnte Probleme bereiten, weil das Areal zum Grundwasserschutzgebiet des Wasserwerks Nedlitz gehört.
Kallensee verwies auch darauf, dass es bei den Planungen entgegen anderslautender Andeutungen aus dem Kulturministerium um die sogenannte Mopke gehe – also um die Fläche westlich des Neuen Palais. Dabei handelt es sich um den historischen Paradeplatz zwischen Schloss und Kolonnaden – ein empfindliches Pflaster, das gerade erst saniert wurde und mit Schutzeinrichtungen vollständig überdeckt werden müsste. Schwierigkeiten könnten auch die mangelnden Kapazitäten für Parkplätze bereiten, zudem fehlen sogenannte Abreitflächen für die Pferde vor und nach dem Wettkampf. „Nebeneinrichtungen für Messungen, Schiedsrichter, Pfleger und andere müssten errichtet werden. Zuschauerflächen müssten über den unter gesetzlichem Biotopschutz stehenden Vegetationsflächen errichtet werden und dürften nur zeitlich begrenzt stehen“, so der Sprecher weiter. Zuständig für alle Maßnahmen wäre aber ohnehin Berlin, sagte Kallensee.

Am Montag hatte Berlins scheidender Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) wie berichtet die Olympiabewerbung der Hauptstadt vorgestellt. In der offiziellen Interessenbekundung heißt es wörtlich: „Die Wettbewerbe im Dressurreiten sollen vor der eindrucksvollen Schlosskulisse des Neuen Palais in Potsdam stattfinden, ein Highlight für die Athletinnen und Athleten ebenso wie für die Gäste.“ Prinzipiell kann sich dies – nach anfänglicher Ablehnung – auch der Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh, vorstellen. Auch die Vorsitzende des Stiftungsrats, Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst, hatte sich am Dienstag offen für die Idee gezeigt. Beide hatten darauf verwiesen, dass es bereits heute Großveranstaltungen auf den Flächen gebe.

Neben Berlin kämpft auch Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028. Auch ob sie überhaupt in Deutschland stattfinden, ist ebenfalls noch offen.

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