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Orazio Giamblanco wurde 1996 von einem Skinhead lebensgefährlich verletzt. Seitdem kämpft er.

© Frank Jansen

Opfer rechter Gewalt: Schon viele Spenden für Orazio Giamblanco

Nur eine Woche nach der Reportage über das Schicksal des Italieners sind bereits Spenden in Höhe von knapp 16.500 Euro eingegangen.

Von Frank Jansen

Die Hilfsbereitschaft der Leserinnen und Leser des Tagesspiegels für den schwer behinderten Orazio Giamblanco ist großartig. Nur eine Woche nach der Reportage über das Schicksal des Italieners, der im September 1996 von einem Skinhead lebensgefährlich verletzt wurde, sind bereits Spenden in Höhe von knapp 16.500 Euro eingegangen. Das Geld können Giamblanco und seine Lebensgefährtin Angelica Stavropolou sowie ihre Tochter Efthimia Berdes gut brauchen, es lindert ihr gemeinsames Schicksal.

Die Frauen pflegen den 75-jährigen Giamblanco, der an spastischer Lähmung, Sprachstörungen und zunehmenden Magenproblemen leidet. Stavropolou, 65 Jahre alt, und Berdes, 42, sind am Ende ihrer Kraft. Berdes ist 2013 an Depressionen erkrankt. Trotzdem hilft sie weiter ihrer Mutter. Den Wunsch, selbst eine Familie zu gründen, hat Berdes aufgegeben.

Der Angriff des Rechtsextremisten geschah in Trebbin, einer Kleinstadt südlich von Berlin. Der Täter schlug seine Baseballkeule gegen Giamblancos Kopf. Der Skinhead und weitere Rechtsextremisten hatten Italiener gejagt, die auf einer Baustelle in Trebbin tätig waren. Giamblanco entging nur dank zweier Notoperationen im Krankenhaus Luckenwalde dem Tod.

Giamblanco und die beiden Frauen leben in Bielefeld, wo sie der Tagesspiegel seit Anfang 1997 Jahr für Jahr besucht. Nach den  Reportagen haben Leserinnen und Leser des Tagesspiegels regelmäßig gespendet und damit den dreien unter anderem Reisen nach Sizilien ermöglicht, Giamblancos alte Heimat. Die diesjährige Reportage erschien online am 30. November.

Der Tagesspiegel setzt gemeinsam mit dem Potsdamer Verein Opferperspektive und der Stadt Trebbin die Spendenaktion fort.

„Opferperspektive e. V.“ sammelt Geld über das Konto 3813100, Stichwort „Orazio“, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE34100 20500 00038 13100, BIC: BFSWDE33BER.

Wer eine Quittung möchte, nennt bitte auf der Überweisung die Anschrift. Das Konto der Stadt Trebbin lautet: Mittelbrandenburgische Sparkasse, „Spende für Orazio Giamblanco“, IBAN: DE24160 50000 36470 21740. Quittungen gibt es über das Rathaus (033731 – 8420).

Das Geld wird ohne Abzüge nach Bielefeld überwiesen. Giamblanco, Stavropolou und Berdes, der Tagesspiegel und die Stadtverwaltung Trebbin danken allen Spendern.

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