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Gerade Berliner Busfahrer sind bekannt für ihren Umgangston.

© dpa

Online-Befragung zur Berliner Schnauze: Von wegen freundlich!

Die Auswertung einer Befragung zeigt: Berliner sind freundlicher als gedacht. Unser Autor will sich den Umgangston nicht weichspülen lassen. Eine Glosse.

Das „Basel Institut of Commons and Economics“ stuft die Freundlichkeit der Berliner auf einen mittleren Wert von 5,9 ein – die maximal erreichbare Freundlichkeit liegt bei 10, die minimale bei 1. Das Institut beruft sich auf eine nicht näher beschriebene Online-Befragung, deren Auswertung nun unter der unsäglich mittelmäßigen Schlagzeile „Berliner sind recht freundlich“ Verbreitung findet.

Für das unsäglich entschuldige ich mich an dieser Stelle ausdrücklich nicht, damit Berliner Medien in Schweizer Denkfabriken demnächst nicht auch noch als „recht freundlich“ verunglimpft werden.

Berliner saugen den frotzelnden Umgangston mit der Muttermilch auf, unsere Busfahrer sind weltweit gefürchtet: „Ist das hier der Bus nach Tegel?“ – „Na sieht dit hier eher nach U-Boot aus?“ Sowas nennt man in der Werbebranche Alleinstellungsmerkmal, und das lassen wir uns nicht von irgendwelchen Forschungsfuzzis weichspülen und wegrechnen. Berliner Schnauze gibt’s nur hier und ist maximal mit drei Punkten über null zu bewerten, gleich hinter, was weiß ich, Herne oder Wattenscheid.

In der Rubrik Hilfsbereitschaft landen wir bei 6,5, das allerdings könnte passen. Touris, die nach dem Weg fragen, vermitteln wir gerne an den nächsten Busfahrer.

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