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Der Rapper Marteria beim Lollapalooza 2017 in Hoppegarten (Brandenburg).

© Gregor Fischer/dpa

Olympiastadion und Maifeld: Was Sie über das Lollapalooza 2018 wissen müssen

Der Nächste, bitte! Das Festival Lollapalooza naht mit Beats und viel Bohei. Die Anwohner am Maifeld haben noch Fragen – zu Krach und Klos.

Erst Helene Fischer und Beyoncé, zuletzt die Leichtathletik-EM, in neun Tagen Saisonauftakt von Hertha BSC … kurzum: Ordentlich was los im Olympiastadion, und das nächste Großereignis steht auch schon im Terminkalender. Datum: 8. und 9. September. Der Name: Lollapalooza.

In gut drei Wochen findet dieses Festival tief im Westen der City West statt, im Stadion und auch auf dem Maifeld. „Wir erwarten pro Tag 70.000 Leute“, erzählt Lollapalooza-Sprecher Tommy Nick. „Wir sind super happy, wir haben ja erst vor vier Jahren in Berlin angefangen – damals mit 40.000 Leuten pro Tag.“

Unsicher sind allerdings noch die Anwohner in den bürgerlich-ruhigen Vierteln rund ums Stadion, was sie da eigentlich genau erwartet. Sie haben deshalb Andreas Statzkowski, CDU, in die Spur geschickt, der im Abgeordnetenhaus alle paar Wochen nach dem aktuellen Planungsstand fragt – schließlich gab es in den ersten drei Jahren Ärger: In Tempelhof waren am ersten Festivaltag einst viele Toiletten kaputt (mit entsprechenden Folgen für Natur und Vorgärten), beim zweiten Mal im Treptower Park gab’s Krach um den Lärm. Und beim letzten Mal war der Reisefrust hoch, weil die Züge nach Hoppegarten selten kamen (und voll waren).

70.000 Besucher pro Tag

Jetzt also das Olympiastadion – kein improvisierter Event-Ort, sondern eine klassische Veranstaltungsstätte (auch wenn das Maifeld gefühlt seit Jahren brachliegt). Die Besucherzahl von rund 70.000 Leuten pro Tag liege „unter der Kapazität des Olympiastadions und des Olympiaparks als erprobte sowie bewährte Veranstaltungsörtlichkeit mit einer prinzipiellen Kapazität für sechsstellige Besucherzahlen und einer guten Infrastruktur, welche den An- und Abstrom der Besucherinnen und Besucher grundsätzlich störungsfrei bewältigen lassen“, schreibt Staatssekretärin Sabine Smentek, SPD, für den Senat an Statzkowski.

Kuschelig eng wird es also nicht auf dem riesigen Areal – aber das passt auch nicht zum Festival, wo die Musik auf vier Bühnen spielt: zwei auf dem Maifeld, eine im und eine neben dem Stadion. Ein kombiniertes Festivalticket inklusive BVG/S-Bahn-Aufdruck – wie etwa bei Hertha BSC – gibt es allerdings auch 2018 nicht. Die Veranstalter konnten sich mit dem Verkehrsverbund nicht über die Mehrkosten einigen und gehen davon aus, dass die Besucher ihr Ticket wie bei anderen Musikkonzerten selbst zahlen – oder als Berliner eh eine Monatskarte für den AB-Bereich haben.

Ausnahmegenehmigung für Lärmschutz

Und die Toilettenfrage? Alle Sanitäranlagen im und auch rund ums Stadion seien geöffnet. Was den Lärmschutz angeht: Am Sonnabend darf wegen einer Ausnahmegenehmigung bis 23 Uhr Musik gespielt werden (Smentek: „Eine achtstündige Nachtruhe ist gewährleistet, weil auf die verschobene Nachtzeit ein arbeitsfreier Tag folgt.“); am Sonntag ist um 22 Uhr Schluss.

Ob das Festival auch 2019 im Olympiapark stattfindet – im Vertrag gibt es diese Option – , wird erst nach dem Eventende debattiert. Die ständigen Umzüge gehören übrigens nicht zum Konzept von Lollapalooza. So eine Entdecker-Kiez-Tour mag interessant sein, macht die jährliche Planung aber ziemlich kniffelig. „Wir würden gern einen Ort in Berlin finden, in dem wir auch langfristig eine feste Festivalheimat finden“, sagt Lollapalooza-Sprecher Nick.

Das ist das Lollapalooza 2018

Das Festival: Sonnabend und Sonntag, 8. und 9. September. Um 10.45 Uhr geht’s los im „Weingarten“ – der wird neben dem Freibad aufgebaut (das ist dann aber schon geschlossen).

Die Musiker: The Weeknd, Casper, Liam Gallagher, K.I.Z., The National, David Guetta, Kraftwerk 3D …

Der Preis: 139 Euro für zwei Tage. Oder mal eben knapp 300 Euro fürs VIP-Paket (ohne Essen, aber mit W-Lan, Garderobe, Aftershow und Extra-Toiletten).

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