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Der Feuerwehr-Notruf wird von Menschen benutzt, die mehr Infos zum Coronavirus wollen.

© Martin Schutt/dpa

Notruf in Berlin blockiert: Feuerwehr verweist auf Behörden-Hotline zum Coronavirus

Viele Berliner wählen 112, um sich über Corona zu informieren – die Feuerwehr bittet, das zu lassen. Der Senat meldet noch 22 offene Testergebnisse.

Könnte ich infiziert sein? Soll ich Vorräte kaufen? Hilft ein Mundschutz? Die Berliner sorgen sich weges dem Coronavirus. Viele rufen darum die Notrufnummer der Feuerwehr, 112, an. Am Donnerstag bat die Feuerwehr, das nicht zu tun. „Bitte nutzen Sie ausschließlich die Nummer der Senatsgesundheitsverwaltung: 030 9028 2828.“

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Viele Menschen würden sich derzeit melden, nur um Informationen zum Coronavirus und Verhaltensregeln zu erfahren, sagte eine Sprecher. „Aber da müssen wir ganz klar sagen: die 112 ist nur für wirkliche Notlagen da. Dafür müssen wir die Leitungen frei halten. Wir können keine Beratungsgespräche anbieten.“ Sollte es allerdings wirkliche Notfälle mit schwer kranken oder infizierten Menschen geben, würde man sich natürlich kümmern und einen Krankenwagen schicken.

Wenn Sie Fragen zu Coronavirus haben, können Sie hier die Antworten zu den 40 wichtigsten Fragen nachlesen.

Gehen Sie zum Arzt – aber nicht ins Wartezimmer

Auch der Berliner Senat mahnt an, die 112 nur zu wählen, wenn schwere Symptome und ein begründeter Verdacht vorliegen. Generell gilt für Menschen, die denken, infiziert zu sein: Zuerst die Hotline des Senats anrufen, wenn da niemand ran geht, das Gesundheitsamt des Bezirks anrufen. Wenn das auch nicht klappt, vor dem Besuch bei einem Arzt oder einer Rettungsstelle dort anrufen.

Was Sie in Berlin tun sollen, wenn Sie Symptome des Coronavirus aufweisen, lesen Sie hier.

Der Senat empfiehlt zwar:  „Wenn Sie nicht sicher sind oder Angst haben, gehen Sie bitte auf jeden Fall zum Arzt“ – aber die Richtlinien sagen auch: Niemals unangekündigt dort auftauchen.

152 Abklärungsfälle in Berlin – 22 Ergebnisse noch offen

In Berlin gab es bisher 152 „Abklärungsfälle“, wie die Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mitteilte – das bedeutet, jemand der:

Davon stehen bei 22 die Ergebnisse noch aus – alle übrigen waren negativ auf Corona getestet worden.

Wichtig ist hier der Unterschied zu „Verdachtsfällen“ – das bedeutet, jemand der:

Im Vergleich zu Mittwoch ist die Zahl der Abklärungsfälle um 30 gestiegen – sie lag vorher bei 122. Da waren noch 16 Ergebnisse offen. Insgesamt gab es bisher drei Verdachtsfälle, die sich aber nicht bestätigt haben.

Diese Menschen sind besonders gefährdet

Die bisherigen Erkenntnisse über das Coronavirus zeigten, dass besonders Menschen im Alter von über 60 Jahren und chronisch Kranke gefährdet seien. Zu den häufigsten Erregern, die Infektionen der Lunge auslösen können, gehören Pneumokokken und Keuchhusten (Pertussis). Die Senatsgesundheitsverwaltung empfiehlt daher allen Menschen, die zu gefährdeten Gruppen gehören, die entsprechenden Impfungen.

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Eine bereits mit einem Krankheitserreger befallen Lunge könne auch noch von einem zweiten oder dritten Erreger – wie dem Coronavirus – angegriffen werden. Dabei würde es sich um eine Komplikation handeln, die die Behandlung erschweren würde und Patienten besonders gefährden könnte.

Dieses Vorgehen empfiehlt die Gesundheitsverwaltung:

  • Wer innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem bestätigten Fall hatte, sollte zuhause bleiben und telefonisch das zuständige Gesundheitsamt kontaktieren, damit die Abklärung vorgenommen wird. Der Amtsarzt/die Amtsärztin entscheidet nach den Kriterien des RKI und der individuellen Situation des Patienten/der Patientin über das weitere Vorgehen einen möglichen Test und eine möglichen häuslichen Isolation betreffend.
  • Wer innerhalb der letzten 14 Tage im Risikogebiet gewesen ist und Symptome (von leichter Erkältung bis Lungenentzündung) hat, sollte ebenfalls zuhause bleiben und telefonisch das zuständige Gesundheitsamt kontaktieren, damit die Abklärung vorgenommen wird. Der Amtsarzt/die Amtsärztin entscheidet nach den Kriterien des RKI und der individuellen Situation des Patienten/der Patientin über das weitere Vorgehen einen möglichen Test und eine möglichen häuslichen Isolation betreffend.
  • Wer selbst innerhalb der letzten 14 Tage im Risikogebiet gewesen ist oder Kontakt zu einer Person aus dem Risikogebiet hatte (und keine Symptome hat), kann ebenfalls eine Abklärung vornehmen lassen, etwa beim Hausarzt. Ob für die Abklärung ein Test notwendig ist, entscheidet der Hausarzt/die Hausärztin im Beratungsgespräch mit dem Patienten/der Patientin.
  • Alle Kontaktaufnahmen sollten zuerst telefonisch stattfinden. Der direkte Kontakt zu anderen Personen sollte vermieden werden.
  • Der Rettungsdienst und die Rettungsstellen sind die richtigen Anlaufpunkte für Menschen mit schweren Symptomen. Niemand sollte sich unangekündigt in eine Rettungsstelle begeben, sondern vorher telefonisch den Verdacht auf den Coronavirus mitteilen, damit bei Transport und Ankunft vor Ort wichtige Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Bestätigte Fälle des Coronavirus sollten den Empfehlungen des RKI entsprechend im Krankenhaus isoliert werden. Alle Berliner Krankenhäuser können Menschen mit Verdacht auf Coronavirus oder bestätigte Fälle isoliert unterbringen und behandeln.
  • Die Übernahme der Kosten für den Test ist in Deutschland bundesweit einheitlich geregelt. Wenn die Kriterien eines Verdachtsfalls des RKI erfüllt sind, werden die Kosten für den Test (gemäß EBM Nr. 32816 59 Euro) auf den neuartigen Coronavirus vom Gesundheitsamt, bzw. den Krankenkassen übernommen. Für das RKI gilt als Verdachtsfall, wer Symptome hat und Kontakt zu einem bestätigten Fall hatte oder wer Symptome hat und im Risikogebiet gewesen ist.

(Tsp, dpa)

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