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Die Nextbike-Räder in Berlin.

© Paul Zinken/dpa

Nextbike: Das neue Fahrradverleihsystem für Berlin

5.000 Share-Fahrräder will das Leipziger Unternehmen in Berlin aufstellen. Das haben wir in Leipzig getestet - und gleich mal doppelt bezahlt. Ein Erfahrungsbericht.

Wer stellt denn seine Räder einfach in den Weg? Ach so, Nextbike. Der Fahrradverleiher, der am Dienstag in  Berlin mit dem Verkehrssenator den Vertrag für ein öffentliches Fahrradverleihsystem mit 5000 Rädern unterzeichnete, ist in Leipzig schon seit einigen Jahren aktiv, zum Beispiel hier vor dem Hauptbahnhof. Und wie: Man kommt raus, und da stehen drei Räder, aneinandergekettet. Die Vorbenutzer waren wohl nicht so rücksichtsvoll.

Die Räder sehen okay aus, mit Werbefläche im Rahmen, was bei Wind nervig sein kann, komfortablem Korb am Lenker, breiten Reifen (auch in Leipzig gibt’s Tram-Schienen), und wie immer viel zu niedrig eingestellten Satteln; auf dem hinteren Schutzblech eine Fahrrad- und eine (Berliner!) Telefonnummer.

Ein Euro gezahlt und noch keinen Zentimeter das Rad bewegt

Vor Jahren war ich mal in Leipzig, und siehe, das System erinnert sich an meine Handy- und meine Kreditkartennummer. „Willkommen bei Nextbike“, sagt eine tiefe Stimme am Telefon. Ich soll die Nummer des Rades eingeben, gefolgt von der Rautetaste. Ich tippe die Nummer, aber dann, etwas verpeilt, drücke ich statt Raute auf Auflegen. Mist. Aber, auf den zweiten Blick ist das Rad daneben doch sowieso schöner. Ich rufe also noch mal an, tippe die Nummer des schnittigeren Rades ein, dann die Rautetaste, und die Stimme am Telefon sagt mir den Code des Zahlenschlosses. Läuft. Beziehungsweise: Fährt. Und zwar doppelt.

Mein Handy hat zwei SMS mit Zahlenschlosscodes erhalten – das mit der Raute war wohl doch nicht so wichtig, jetzt hab ich ein Rad zu viel. Ich gebe es direkt zurück, aber obwohl ich nicht mal das Schloss geöffnet habe, wird ein Euro berechnet; ganz schön knackig, beim „Call- a-Bike“-System der Bahn ist die erste halbe Stunde kostenlos. Am Tag kostet ein Nextbike neun Euro.

Aber einmal ausgeliehen, fährt es super – schwerfällig, wie alle Leihräder, aber sogar die Klingel funktioniert. Berlin kann kommen.

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