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Eingedeckt im "Tunnel" unterm Potsdamer Platz - hier im Archivbild des Vermieters.

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Neujahresempfang im U-Bahnhof: Berlins Wirtschaftskammern gewähren einen Tunnelblick

Jedes Jahr im Januar laden Berlins IHK und die Handwerkskammer zum großen Neujahrsempfang. Diesmal findet er an einem ungewöhnlichen Ort statt.

Der Neujahrsempfang mit rund 2000 Gästen findet diesmal nicht, wie gewohnt, im Ludwig-Erhard-Haus in der Fasanenstraße in Charlottenburg statt, sondern im stillgelegten U-Bahn-Tunnel am Potsdamer Platz. Die Verlegung hat sowohl erfreuliche als auch tiefsinnige Gründe. Das 1998 eröffnete Ludwig-Erhard-Haus in der Fasanenstraße wird derzeit renoviert und umgebaut. Statt der zwei Eingänge zur Kantstraße und zur Hardenbergstraße hin, soll ein repräsentativer Haupteingang in der Mitte entstehen als Zugang zu einem modernen Business-Welcome-Center mit verschiedenen Beratungsinseln. Das Café, das bisher in der Mitte lag, wird Richtung Kantstraße verlagert.

Deshalb haben sich die Veranstaltungsmanager vorab einige Alternativen angeschaut für den beliebten Netzwerkempfang zum Beginn des Jahres. Der Ort, den sie suchten, sollte gut erreichbar sein, ausreichend groß für die vielen Gäste und natürlich ein angenehmes Ambiente bieten. Fündig wurden sie am Potsdamer Platz. Denn der U3-Tunnel, seit 15 Jahren beliebt als Location – zum Beispiel für große Mode-Ereignisse – hat auch noch einen hohen Symbolwert.

Die Location "The Tunnel" befinden sich unter dem Potsdamer Platz mitten in Berlin. Die Räume haben einen speziellen Charme. Der Ausblick ist mäßig.
Die Location "The Tunnel" befinden sich unter dem Potsdamer Platz mitten in Berlin. Die Räume haben einen speziellen Charme. Der Ausblick ist mäßig.

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Wenn genau 30 Jahre nach jener Übergangszeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, in der so viele Weichen gestellt wurden, ausgerechnet dort gefeiert wird, wo einst die Mauer verlief, gibt das einen besonders guten Anlass zurückzublicken auf das, was erreicht worden ist in drei Dekaden. Da innerhalb des Tunnels der Mauerverlauf nachempfunden werden kann, lassen sich die 7000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche für maximal 2200 Personen sogar in einen Ost- und einen West-Sektor aufteilen.

Das originelle Ambiente könnte diesmal glatt auf ein sehr berlinisches Mantra hinauslaufen: Da kann man nicht meckern. Eigens wird dafür ein Ost-West-Büfett erstellt. Den Berliner Osten repräsentieren unter anderem Apfel-Sellerie-Nuss-Salat mit Bino-Würze, halbe Eier mit Bautzner Senf und Mohnpielen; den Geschmack des Westens vermitteln Schöneberger Rindsalat, Kartoffelsuppe und Wackelpudding.

Mit der Präsidentin der Industrie- und Handelskammer, Beatrice Kramm, und der Präsidentin der Handwerkskammer Berlin, Carola Zarth, werden erstmals zwei Spitzen-Frauen die Gäste begrüßen und Berlin auch in Sachen Gleichstellung als Avantgarde präsentieren.

Als Gastredner wird der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet. Nächstes Jahr, so die optimistische Aussicht, trifft man sich wieder in den neu erstrahlten Räumen im Ludwig-Erhard-Haus.

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