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Blankenburger Anwohner protestieren gegen Berlins größtes Neubauprojekt.

© Jörg Carstensen/dpa/ZB

Neues Quartier "Blankenburger Süden": Koalition versucht zu beschwichtigen: Blankenburg-Pläne erst am Anfang

Die Koalition versucht, den Ärger der Blankenburger über den plötzlichen Anstieg der geplanten Wohnungen zu relativieren. SPD-Politiker Buchholz: "Kein gutes Beispiel für Bürgerbeteiligung".

Von Sabine Beikler

Die Koalition will elf Stadtquartiere zügig planen und umsetzen, darunter auch das neue Quartier im Blankenburger Süden mit 70 Hektar. Dass die Anwohner auf der ersten Versammlung am vergangenen Sonnabend ihren Ärger darüber äußerten, dass statt der geplanten 6000 nun doch 10 000 Wohnungen dort entstehen sollen, versuchten die Koalitionspolitiker am Donnerstag zu relativieren. Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) sagte im Parlament, die Bürgerbeteiligung habe erst begonnen. „Wir sind auf einem langen, aber durchaus komplizierten Weg.“

Eine Vorentscheidung werde es nicht geben, betonte SPD-Politiker Daniel Buchholz. Was am Sonnabend passiert sei, sei jedoch „kein gutes Beispiel für Bürgerbeteiligung. Das ist nicht gut gelaufen.“ Man bekenne sich zwar zu dem Vorhaben, dort ein Quartier zu bauen. „Aber erst am Ende wird entschieden, wie viele Wohnungen dort gebaut werden.“

Planungen hätten "gerade erst begonnen"

Linkspolitikerin Katalin Gennburg sagte, eine „neue Politikkultur“ falle nicht vom Himmel. Planungskultur habe Priorität. Die Planungen in Blankenburg hätten „gerade erst begonnen“, betonte auch Grünen-Politikerin Daniela Billig. „Wenn man das vernünftig entwickeln will, brauchen wir Zeit.“

Die Opposition kritisierte, dass die Koalition nicht über das Entwicklungspotenzial in der City West nachdenke. CDU-Politiker Stefan Evers betonte, dass städtebauliche Verträge auch nicht nachverhandelt werden dürften. AfD-Politiker Frank Scheermesser warnte davor, Wohnungsbau nach dem Motto „Urbanität durch Dichte“ durchzuführen. Solche Planungen bräuchten Infrastruktur und Verkehrsanbindungen. U

nd der FDP-Politiker Stefan Förster sagte, dass das Ergebnis von Bürgerbeteiligung auch nicht sein könne, dass Quartiere gar nicht gebaut würden. Die FDP befürworte den Bau von 10 000 Wohnungen im Blankenburger Süden.

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