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Abstrich. Im Corona-Testzentrum in Adlershof untersucht das ifp Proben auf das Virus.

© ifp/Dusan Petkovic

Neues Corona-Testzentrum in Berlin: Technologiepark Adlershof kämpft gegen Covid-19

Mehr als 30 Unternehmen forschen und kämpfen gegen das Corona-Virus im Technologiepark Adlershof. Das Institut für Produktqualität hat ein Testzentrum eröffnet.

Sie wollen ihr „Know-How“ in die Krise einbringen: Das Institut für Produktqualität GmbH (ifp) hat auf dem Campus im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof ein Corona-Testzentrum eröffnet.

„Seit etwa einer Woche testen wir täglich 100 Abstriche und wollen auf 1000 hochfahren“, sagte Geschäftsführer Wolfgang Weber dem Tagesspiegel.

Das 2004 gegründete Institut mit seiner Zentrale in Berlin untersucht Lebensmittel, pharmazeutische Produkte und Trinkwasser auf pathogene Keime.

Vom Prozedere sei dies das gleiche Verfahren, wie das für Corona-Tests. Die Abstriche kämen von Behörden und Gesundheitsämtern zum ifp und würden dann mit Hilfe der Testkits, die das Institut selbst herstellt, untersucht. Binnen 24 Stunden könne das Ergebnis den Ämtern mitgeteilt werden. Das ifp sei Dienstleister, der somit helfe, die Testkapazitäten in Berlin zu erhöhen.

Neben dem ifp sind laut Senatswirtschaftsverwaltung derzeit mehr als 30 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen in Adlershof damit beschäftigt, gegen das Coronavirus zu kämpfen.

Die Berliner Zukunftsorte leisten wichtigen Beitrag in der Coronakrise

Dies hat eine Erhebung der Betreibergesellschaft WISTA Management GmbH ergeben. „Um das Covid-19-Virus zu bekämpfen und einzudämmen, brauchen wir schnell passende Arzneimittel und Impfstoffe“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). „Unsere Berliner Zukunftsorte verfügen hierfür über hervorragende Forschungskompetenzen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag, um die Coronakrise zu bewältigen."

So wie das Unternehmen Biotechrabbit GmbH, das ein Hersteller wesentlicher Komponenten von Corona-Tests ist. Es handelt sich dabei um einen Mix verschiedener Proteine – Voraussetzung dafür, dass eine biochemische Reaktion möglich wird. Das Besondere: Der Mix wird gefriergetrocknet und kann anschließend bei Raumtemperatur verschickt werden. Kunden sind Industriepartner, Labore, Kliniken – bis zur WHO, hieß es in der Senatsverwaltung.

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Die Adlershofer DLR-Institute haben zunächst Sachspenden, wie Schutzkleidung, an die Charité geschickt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Spenden wie Masken, Kittel oder Desinfektionsmittel anderer DLR-Standorte. Zudem würden DLR-3D-Drucker verwendet, um Schutzmasken herzustellen.

Das Engagement zeigt laut WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann, „dass Unternehmen und Einrichtungen in einem so breit aufgestellten Wissenschafts- und Technologiepark wie in Berlin Adlershof gerade in Krisenzeiten flexibel agieren und sehr schnell innovative Kräfte entfalten können. Das zumindest stimmt uns zuversichtlich, dass der Technologiepark die gegenwärtige Krise in Gänze erfolgreich durchstehen kann.“

Von Ende 2009 bis Ende 2019 stieg die Zahl der Anlieger im Entwicklungsgebiet Adlershof von 836 auf 1207, die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich von 13556 auf 23500.

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