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Wanderparadies Berlin - hier im Tiergarten kurz vor der Siegessäule.

© dpa, Christoph Soeder

Neues Buch: Wandern in Berlin: Im Frühtau durch Mitte, fallera ...

Sommer, Sonne, Wanderstiefel schnüren und loslaufen - das geht auch prima in der grünen Hauptstadt. Dieses Buch stellt die schönsten Berliner Wanderrouten vor.

Flanieren durch Berlin? Ja bitte. „Langsam durch belebte Straßen zu spazieren, ist ein besonderes Vergnügen“, hat schon der legendäre literarische Flaneur Franz Hessel in den späten Zwanzigern geschrieben. Aber die Wanderstiefel schnüren und „Frisch auf!“ loslaufen irgendwo in der Großstadt – ist das nicht ein bisschen neben der Spur? „Keineswegs“, sagt der Berliner Theaterwissenschaftler und begeisterte städtische Wandersmann Frank Goyke. Gerade ist sein neuestes Buch „Wandern in Berlin“ erschienen (be.bra Verlag, 176 Seiten, 157 Abbildungen, 19 Karten, 16 €). Es macht Lust, gleich mal auf den schönsten Wegen durch die Stadt loszuziehen.

Frisch auf - das Buch zum Loslaufen (be.bra Verlag Berlin, 16 €.)
Frisch auf - das Buch zum Loslaufen (be.bra Verlag Berlin, 16 €.)

© Repro: Tagesspiegel

Klar, ein Metropolenwanderer marschiert nicht ständig durch herrliches Grün, manchmal geht’s auch durch Gewerbegebiete. Aber Berlins Großstadtdschungel ist ja berühmt für seine vielen Parks, erholsamen Plätze und Anlagen, die seit Mitte der 90er Jahre durch ein Netz von zwanzig markierten „grünen Hauptwanderwegen“ verbunden wurden.

Auf fünf dieser Routen nimmt Frank Goyke nun seine Leser mit. Man kann sich gemütliche Tages- oder Halbtagesetappen heraussuchen und erfährt unterwegs zwischen Spandau, City, Köpenick, Marzahn und Reinickendorf jede Menge über Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und interessante Berliner, die mit ihren Werken und ihrer Lebensart die Stadt prägten.

Zum Beispiel über den „Spreekieker“ am Charlottenburger Spreeufer, die Skulptur des Rundfunkpioniers Alfred Braun. Über das NS-Zwangslager für Sinti und Roma in Marzahn oder die Sieben-Zwerge-Schneewittchen-Gruppe am Friedrichshainer Märchenbrunnen. Ein Zwerg hat die Gesichtszüge von Adolph von Menzel als Protest gegen die Verweigerung eines Denkmals für den Maler durch Kaiser Wilhelm II.

Franz Hessel beschrieb 1929 die Berliner Hektik so: „Hier geht man nicht wo, sondern wohin“. Er plädiert für den langsamen Gang. Frank Goyke setzt diese Tradition mit etwas rascherem Wanderschritt erfreulich fort.

Berlin-Finish - es hat sich gelohnt ...
Berlin-Finish - es hat sich gelohnt ...

© DDP, Uwe Meinhold

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