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Imbissstand "Mustafa's Gemüse Kebap" in Berlin-Kreuzberg

© Ingo Salmen

Neuer Standort für Mustafa´s Gemüse Kebap: Berühmte Berliner Imbissbude ist wieder geöffnet

Im Oktober wurde die Kreuzberger Dönerbude durch einen Brand zerstört. Seit Mittwoch gibt es ein neues Übergangsdomizil – ganz in der Nähe des alten Standorts.

Der Brand am Morgen des 7. Oktober war im Weltmaßstab eine Petitesse: Friteuse im Imbissstand überhitzt, ein paar Tausend Euro Sachschaden, niemand verletzt. Aber es handelte sich nicht um irgendeine Bude, sondern um „Mustafa´s Gemüse Kebap“ am Mehringdamm, den vermutlich bekanntesten Berliner Imbiss und festen Bestandteil jedes internationalen Reiseführers.

„Mustafa´s Gemüse Kebap“ darf nicht an alten Standort

Besitzer Tarik Kara gab sich zunächst entspannt, hoffte darauf, mit neuer Friteuse bald wieder weitermachen zu können, wie zuvor – doch daraus wurde nichts. Das Bezirksamt grätschte dazwischen und stellte fest, dass der Standort mit dem Feuer gestorben war. Eine Wiederinbetriebnahme sei „aus technischen und genehmigungsrechtlichen Gründen am alten Standort nicht möglich“, hieß es am gestrigen Mittwoch in einer Pressemitteilung. Konkret ging es wohl darum, dass der Imbiss an seiner irgendwie historisch angestammten Stelle Fußgängern und Radfahrern erheblich im Weg stand.

„Mustafa´s Gemüse Kebap“ hat Übergangsdomizil in der Nähe

Provisorisch zumindest geht es seit Mittwoch ganz in der Nähe weiter, wie das Bezirksamt nun nicht ohne Eigenlob betont: Man habe die „Sicherung des überregional bekannten Kult-Kebap Standortes“ als wichtig erachtet und sei sofort nach dem Brand in einen „engen und konstruktiven Dialog mit dem Eigentümer“ eingestiegen, um eine schnelle Lösung zu finden.

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Ergebnis: Am Dienstagabend wurden die verkohlten Standreste von einem Abschleppwagen abtransportiert, und seit Mittwoch gibt es Mustafa wieder, in einem Übergangsdomizil am Nordeingang der U-Bahnstation Mehringdamm auf Höhe des Finanzamtes, wo bereits ein anderer Imbiss besteht.

Die Reste von „Mustafa´s Gemüse Kebap“ sollen versteigert werden

Für fünf Monate ist die Übergangslösung genehmigt, aber die Stadt wird schon früher wieder tätig: „Nach drei Wochen wird eine Evaluierung des temporären Ortes durch das Bezirksamt stattfinden“, heißt es. Was wohl bedeutet, dass dann beschlossen wird, ob die Bude an diesem Ort eine feste Bleibe bekommt. In all den Berlin-Reiseführern müsste so zumindest nur eine Hausnummer umgeschrieben werden. Und die weltberühmte Warteschlange könnte sich dann etwas komfortabler ringeln, ganz nach dem Motto des Chefs: „Kommst du vorbei, wirst du gekümmert. Davor steh ich mit meinem Namen.“

Mit den Resten der alten Bude hat Tarik „Mustafa“ Kara übrigens noch etwas vor: Er will sie in Kürze für einen guten Zweck versteigern.

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