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So stellt sich der Hersteller den Zug vor.

© Simulation: Alstom Group

Neue Trams für die Stadt: Die neuen Berliner Straßenbahnen sollen für Entlastung sorgen

Die BVG präsentiert die ersten Zeichnungen des neuen Tram-Modells. Das Gelb bleibt natürlich - und die Züge sollen leiser sein als die alten.

117 neue Straßenbahnzüge hatte das Land Berlin im vergangenen Jahr bei Bombardier bestellt. Nun hat die BVG die ersten Simulationen der neuen Wagen veröffentlicht. Die Front ist etwas kantiger und aggressiver geworden, dennoch gibt es eine deutliche Ähnlichkeit zu den bisherigen Zügen, die "Flexity" genannt werden und ebenfalls von Bombardier stammen. 

So beschreibt es die BVG: "Die Front mit der großen, kanzelartigen Scheibe wirkt markant und sorgt zugleich für gute Rundumsicht für die Fahrer*innen." Die Gestaltung lehne sich "erkennbar an das Bauhaus-Design" der Flexity an, schreibt die Verkehrsgesellschaft weiter, schaffe aber "leichtfüßig den Schritt ins neue Jahrzehnt." 

"Wir hoffen, dass die Züge unseren Fahrgästen genauso gut gefallen wie uns", sagte BVG-Betriebsvorstand Dr. Rolf Erfurt. Die Farbgebung ändert sich nicht, also außen gelb und oben etwas weiß. 

Der im Dezember 2020 geschlossene Rahmenvertrag sieht die Lieferung von bis zu 117 neuen Zweirichtungsfahrzeugen vor. Dies bedeutet: Die Züge brauchen keine Wendeschleife mehr, weil an jedem Ende ein Führerstand ist. Das neue Modell kommt in zwei Längen, nämlich 30 und 50 Meter.

Aggressiv wie ein Sportwagen? 
Aggressiv wie ein Sportwagen? 

© Simulation: Alstom Group

Es besteht aus fünf oder neun Modulen. Neu für Berlin sind die 50-Meter-Züge, die deutlich mehr Platz bieten: 310 Fahrgäste passen hier rein. Nach Angaben der BVG ist die "Straßenbahn klar auf Wachstumskurs". Tatsächlich geht es mit neuen Strecken aber nur schleppend voran. Die einzige Strecke, die demnächst fertig wird ist die von Adlershof nach Schöneweide. Am Ostkreuz muss das Planungsverfahren neu aufgerollt werden. Die Strecke nach Moabit soll in diesem Jahr erst Baubeginn haben.

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Die neuen Züge sollen nicht alten ersetzen, sondern werden für neue Strecken und dichtere Takte benötigt. Die 50-Meter-Version soll auf der stark frequentierten Linie M4 eingesetzt werden, wo derzeit Fahrzeuge des Typs GT6 fahren. Die 30-Meter-Versionen ersetzen die bisherigen GT6 vor allem im Südosten Berlins. Die ersten neuen Fahrzeuge kommen Ende 2022 nach Berlin, geliefert wird dann bis 2033.  

Zum Vergleich die bislang modernste Bahn: Eine "Flexity" am Hauptbahnhof. Der Fachmann sagt: "F8Z", also 8 Achsen und zwei Führerstände. 
Zum Vergleich die bislang modernste Bahn: Eine "Flexity" am Hauptbahnhof. Der Fachmann sagt: "F8Z", also 8 Achsen und zwei Führerstände. 

© Jörn Hasselmann

Das Mindestvergabevolumen beträgt nach Angaben der BVG 350 Millionen Euro. Zusätzlich dazu wurde eine Ersatzteilversorgung durch den Fahrzeughersteller für mehr als 30 Jahre vereinbart. 

Seit wenigen Wochen gehört der unter anderem in Hennigsdorf produzierende Hersteller Bombardier zum französischen Alstom-Konzern. Nach Angaben von Müslüm Yakisan, dem Deutschland-Chef von Alstom, sind die neuen Züge leiser als die alten und die Einstiegshöhe für Fahrgäste wird noch niedriger sein. 

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