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Das ist die Neue. Die Beklebung bleibt natürlich nicht immer.

© S-Bahn Berlin

Neue S-Bahnen für Berlin: Start zum finalen 40.000-Kilometer-Test

Bislang fuhr die neue S-Bahn meist unentdeckt. Nun startet ein Zug bunt beklebt zum finalen Dauertest über 40.000 Kilometer. Ab 1. Januar dürfen Fahrgäste mit. 

Am 1. Januar 2021 soll sie richtig starten, also mit Fahrgästen. „Sie“, das ist die Baureihe 483/484, die das Berliner Stadtbild die nächsten Jahrzehnte prägen wird. Die Berliner S-Bahn hat jetzt einen Sechs-Wagen-Zug bunt beklebt mit Sprüchen, damit auch Laien den neuen Zug entdecken können.

Auch unser Leser "erwischte" den neuen Zug nahe Schönefeld.
Auch unser Leser "erwischte" den neuen Zug nahe Schönefeld.

© Lasse Schattling

„Ich bin’s – Deine Neue“ oder „Und bald fahr‘ ich auch Dich“ steht draußen dran. Mit diesen Botschaften tourt der Zug nun für 40.000 Kilometer über sämtliche Strecken. Bei dem Dauertest muss die neue Technik beweisen, dass Sie dem Alltag gewachsen ist. 

„Anfahren – bremsen – Türen öffnen und wieder anfahren, 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche“, teilte die S-Bahn mit. Bei den täglich geplanten 800 bis 1000 Kilometer Fahrt wird das bis Anfang Juli dauern. Nur für die vorgeschriebenen Inspektionen geht es in die Werkstatt.

Seit September 2019 ist die neue Baureihe in Berlin unterwegs zu Probefahrten, zunächst nur nachts. Doch inzwischen sind die Fahrzeuge der Baureihe 483/484, wie die „Neue“ heißt, auch tagsüber unterwegs.

Insgesamt zehn Vorserienzüge werden an Neujahr in Betrieb gehen, zunächst auf der Linie S47 (Spindlersfeld – Hermannstraße). S-Bahn-Chef Peter Buchner hat mehrfach angekündigt, den ersten Zug mit Fahrgästen im Führerstand zu begleiten. Und zwar morgens um 4 Uhr früh, auf der S47 von Südkreuz nach Spindlersfeld.#

Danach sollen die neuen Züge auch auf den Linien S46 (Königs Wusterhausen – Westend), S8 (Zeuthen – Birkenwerder) und auf der Ringbahn eingesetzt werden. Zuvor wurden die Fahrzeuge zwei Jahre lang getestet, um Mängel vor dem Start zu finden, was bekanntlich in den vergangenen Jahren nicht immer geklappt hat.

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Geprüft wurden die Züge mit der charakteristischen eckigen Front seit dem Jahr 2018 unter anderem im weltweit größten Testzentrum für Schienenfahrzeuge, dem Prüf- und Validationscenter von Siemens Mobility in Wegberg-Wildenrath (NRW). Darüber hinaus wurde ein Zug bis nach Wien gebracht, um ihn im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenal (RTA) extremen Wetterbedingungen auszusetzen.

Hier wurde unter anderem getestet, ob auch bei starkem Schneefall und Vereisung der Stromabnehmer funktioniert und die Türen öffnen und schließen. Berlins Neue hat alle Tests mit Bravour bestanden. Die S-Bahn zeigt dies in ihrem YouTube-Kanal.

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