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Seitdem das Edelweiß geschlossen wurde, gibt es im Görlitzer Park keine Gastronomie mehr.

© Doris Spiekermann-Klaas

Neue Idee für den Görlitzer Park: Döner gegen Dealer

Derzeit gibt es im Görlitzer Park keine Gastronomie. Der Bezirk möchte das ändern – mit mobilen Verkaufsständen. Das könnte auch gegen Drogenverkauf wirken.

Eis, Falafel oder Kaffee – gehüllt in den aromatischen Duft von gerauchtem Cannabis. Das Straßen- und Grünflächenamt von Friedrichshain-Kreuzberg plant, im Görlitzer Park Lizenzen für mobile Essensstände zu vergeben. Seit der Schließung des Café Edelweiß vor knapp einem Jahr gibt es keine Gastronomie im Park. Das soll sich nun wieder ändern. Das Bezirksamt bereitet eine Ausschreibung für drei Stellflächen auf dem Parkgelände vor: nahe der Eingänge Falckensteinstraße und Forster Straße, sowie auf der Terrasse des Café Edelweiß – die Zwischennutzung der Caféräumlichkeiten ist wegen des Sanierungsbedarfs nicht möglich.

„Wichtig ist uns, dass der Verkauf müllarm oder idealerweise müllfrei gestaltet wird“, sagt Sara Lühmann, Sprecherin des Bezirksamts. Dieses Kriterium werde auch im Vergabeverfahren eine wichtige Rolle spielen. Zu der Frage, ob damit auch der Drogenverkauf auf dem Parkgelände eingedämmt werden soll, will sie sich nicht äußern: „Es geht um ein Angebot für die Nutzerinnen und Nutzer. Wie das angenommen wird, werden wir dann sehen.“

Parkrat: Die vielen Drogenverkäufer halten Nutzer davon ab, in den Park zu gehen

Der Parkrat Görlitzer Park schreibt in einer Stellungnahme zu dem Vorschlag, man habe den Plan „sehr kontrovers diskutiert“: Einerseits gelte es, eine „weitere Kommerzialisierung“ zu vermeiden. Andererseits sei „die Situation an den Eingängen bereits stark vom Drogenverkauf geprägt, was viele Nutzerinnen nervt oder sogar davon abhält dort in den Park zu gehen.“ Man wolle den Verkaufsständen also eine Chance geben. Der Parkrat schlägt eine zunächst dreimonatige Textphase vor.

Bis der erste Kaffee im Görlitzer Park über den Tresen eines mobilen Verkaufsstands geht, wird es ohnehin noch eine Weile dauern: Zunächst muss die Ausschreibung stattfinden. „Ein Start noch in dieser Sommersaison ist also unrealistisch“, sagt Lühmann.

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