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Die "Qualitätsoffensive" der Berliner S-Bahn scheint zu wirken.

© Getty Images/iStockphoto

Nahverkehr: Berliner S-Bahn ist so pünktlich wie lange nicht mehr

Störungen dauerten kürzer, die Zahl der Zugausfälle ging um ein Viertel zurück. Besonders gut entwickelte sich das Sorgenkind Ringbahn.

Im Januar 2019 fuhr die S-Bahn so pünktlich wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Quote lag bei 96,8 Prozent, wie Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek sagte. Im Vorjahresjanuar waren es 94,7 Prozent. Das Ziel liegt bekanntlich bei 96 Prozent. Im zweiten Halbjahr 2018 wurde es mit 95,5 Prozent fast erreicht. Besonders gut entwickelte sich die Ringbahn, lange das Sorgenkind. Die Summe der Verspätungsminuten sank von 107.000 auf 91.000. Umgerechnet von 74,5 auf 63 Tage. Die Zahl der Störungen blieb konstant, allerdings dauerten sie im Schnitt kürzer.

Die Zahl der Zugausfälle – die so genannte Zuverlässigkeit – ging um 25 Prozent zurück. Kaczmarek und S-Bahn-Chef Peter Buchner stellten am Mittwoch einen Zwischenstand der „Qualitätsoffensive“ vor, die die Bahn im vergangenen Jahr gestartet hat. „Es wirkt“, sagten Kaczmarek und Buchner Wie berichtet, gibt es 180 einzelne Bausteine, die den Betrieb stabiler machen sollen. Es sind technische Dinge, organisatorische und personelle. So wurden bestimmte elektrische Bauteile in allen Zügen ausgetauscht, die als störanfällig ausgemacht wurden. „Wir kennen unsere Züge besser als jedes Eisenbahnunternehmen auf der Welt“, sagte Buchner. Züge, die immer wieder Probleme machen, bekommen eine eigene „Krankenakte“ und dann eine „Tiefenentstörung“ in der Werkstatt Schöneweide.
Auch beim Personal gibt es gute Nachrichten. So wurden im Jahr 2018 genau 151 Lokführer eingestellt. In den kommenden Jahren sollen jeweils 100 eingestellt werden. Da nur etwa 70 pro Jahr in Rente gehen, steigt der Personalbestand kontinuierlich. Allerdings sind in den kommenden Jahren auch mehr Fahrten und neue Strecken geplant.
Der Versuch, auf der Stadtbahn alle Türen zentral zu öffnen, um den Fahrgastwechsel zu beschleunigen, wurde abgebrochen. „Das hat nicht funktioniert“, sagte Kaczmarek.

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