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Mehrere Häuser wurden durch die Druckwelle abgedeckt.

© Julian Stähle

Nächtliche Detonation war bis Berlin zu hören: Weltkriegsbombe in Stahnsdorf entschärft – so reagieren die Anwohner

Gegen 3.30 Uhr wurde eine Weltkriegsbombe in Stahnsdorf gesprengt. Die Entschärfung misslang. Die Anwohner klagen über Schäden an ihren Häusern.

Von Sandra Dassler

Nach der Sprengung einer 500-Kilo-Fliegerbombe englischer Herkunft am frühen Sonnabendmorgen, normalisiert sich in Stahnsdorf, aber auch im benachbarten Kleinmachnow, die Lage wieder. „Das war schon ungewöhnlich“, sagt ein Besucher der Stahnsdorfer Gaststätte „Tick-Tack“, die nicht zu den durch die Sprengung beschädigten Gebäuden gehört: „Die Detonation mitten in der Nacht – es muss so gegen halb vier gewesen sein – war ziemlich heftig. Man soll das bis Potsdam und Berlin-Zehlendorf gehört haben. Kein Wunder, dass dabei auch einige Fensterscheiben zu Bruch gegangen sind.“

Wie berichtet war die gewaltige Bombe am Freitag bei Bauarbeiten gefunden worden und sollte eigentlich entschärft werden. Warum das misslang, wird am Sonnabendmittag im „Tick-Tack“ von vielen diskutiert. „Wahrscheinlich war der Bombenkopf durch den Bagger zu stark beschädigt worden“, sagt ein Gast: „Es wurde ja erzählt, dass die Bombe auf einmal in der Baggerschaufel lag.“

Der Fundort der Bombe befand sich in der Wilhelm-Külz-Straße, wo ein neues Wohngebiet entsteht. Der eingerichtete Sperrkreis erstreckte sich auf mehrere Straßen, betroffen waren etwa 5000 Einwohner. Auch eine Kindertagesstätte musste am Freitag evakuiert werden.

Die Bombe war bei Bauarbeiten von einem Bagger entdeckt worden.
Die Bombe war bei Bauarbeiten von einem Bagger entdeckt worden.

© Julian Stähle

Laut Polizei und Feuerwehr wurden durch die nächtliche Sprengung mehrere Gebäude beschädigt – einige so stark, dass sie vorerst für unbewohnbar erklärt werden mussten. Fensterscheiben gingen ebenso zu Bruch wie einige Hausdächer. Genauere Zahlen über die Sachschäden und auch über die Anzahl der betroffenen Menschen konnten zunächst nicht gemacht werden.

Die meisten reagierten verständnisvoll

„Hauptsache ist doch, dass niemand verletzt wurde“, ist man sich im „Tick-Tack“ einig. Laut Behörden sind die Bewohner der noch betroffenen Häuser alle bei Verwandten, Bekannten oder in Hotels untergekommen. Das nh-Hotel im benachbarten Kleinmachnow musste hingegen am Freitagabend ebenfalls evakuiert werden.

„Unsere Gäste mussten in Häuser der gleichen Kette in Potsdam und Berlin umziehen“, sagt ein Angestellter: „Zum Glück haben die meisten sehr verständnisvoll reagiert. Schäden am Gebäude haben wir zum Glück nicht zu beklagen und heute geht alles wieder seinen gewohnten Gang.“

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