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Dösen und futtern. Aber langsam wird das Eisbär-Junge aktiver.

© Tierpark Berlin

Nachwuchs im Tierpark: Die gute Nachricht: Es gibt nichts Neues vom Eisbär-Baby

Das heißt, es ist alles in Ordnung mit dem Eisbär-Nachwuchs - und der übersteht wie die anderen Tiere hoffentlich auch die bevorstehende Silvesterknallerei.

Von Sandra Dassler

No news are good news? Oh ja: auch keine Neuigkeiten können gute Neuigkeiten sein – jedenfalls, wenn sie das Eisbärbaby im Berliner Tierpark betreffen. „Es geht ihm gut“, sagte eine Sprecherin am Freitag dem Tagesspiegel: „Aber natürlich darf außer Mutter Tonja noch niemand in seine Nähe, deshalb wissen wir auch nicht, ob es ein weibliches oder ein männliches Tier ist.“

Frühestens in etwa vier Wochen könne sich ein Tierarzt dann das Eisbärenkind anschauen. Dank Videokamera kann Eisbären-Kurator Florian Sicks aber jetzt bereits sehen, dass der kleine Bär gewichtsmäßig gut zugelegt hat und fast schon als moppelig gelten kann. Mit der problemlosen Aufnahme der offenbar reichlich vorhandenen Muttermilch wird das Kleine – genau wie ein Menschenbaby – zudem von Tag zu Tag aktiver. Bislang äußert sich das vor allem in noch mehr Kuscheleinheiten mit Mama. Jedenfalls freuen sich auch die Tierpfleger um Revierleiterin Andrea Fleischer über jedes Gramm, das der Kleine zulegt. Und manchen fällt es gar nicht leicht, auf Abstand zur Wurfhöhle zu bleiben, aber alle wissen, wie wichtig absolute Ruhe für die erfolgreiche Aufzucht ist.

Denn Eisbärenkinder sind extrem gefährdet: die Sterblichkeitsquote ist sehr hoch, so dass 85 Prozent auch in ihrem natürlichen Lebensraum nicht älter als zwei Jahre werden.

Zwei tote Jungen innerhalb eines Jahres

Tonja selbst hatte schon zwei Mal Pech: Fritz, ihr erstes Junges, starb 2017 mit vier Monaten an einer Leberentzündung, deren Ursache bis heute ungeklärt ist. Ein weibliches Jungtier aus einem neuen Wurf verendete Anfang 2018 infolge einer Lungenentzündung und wurde kaum einen Monat alt.

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Das neue Bärchen wurde am ersten Dezember im Tierpark geboren, nachdem es im Frühjahr wieder zwischen Vater Wolodja und Mutter Tonja gefunkt hatte. Bereits im Sommer ist Wolodja in den Zoo gezogen, damit er Tonja bei der Aufzucht nicht stört oder gar das Kleine tötet – wie es in der Natur immer wieder vorkommt.

Kleiner als eine Pranke. Das noch namenlose Junge bleibt nah bei Mutter Tonja.
Kleiner als eine Pranke. Das noch namenlose Junge bleibt nah bei Mutter Tonja.

© Tierpark Berlin

Der Tierpark Berlin setzt bewusst auf Geburten ohne menschliche Hilfe. Auch danach sollte sich in den ersten Wochen niemand einmischen. Eine Aufzucht mit der Flasche wie bei Berlins berühmten Eisbären Knut im Berliner Zoo, wird es also auch im Notfall nicht geben.

Vor allem Giraffen und Gazellen mögen keine Knaller

Trotzdem drücken alle Tierpark-Mitarbeiter dem kleinen Eisbären die Daumen und hoffen, dass es auch die bevorstehende Knallerei am Jahreswechsel gut übersteht. In der Wurfhöhle dürfte davon nicht viel zu hören sein, aber die Bewohner des Tierparks nehmen schon auch die Knallkörper am hell erleuchteten Berliner Himmel wahr. Besonders die sensiblen Giraffen und Gazellen wird das irritieren und selbst das äußerlich sehr robust wirkende kleine Panzernashorn Karl wird die Silvester-Knallerei mit seinem feinen Gehör definitiv als belastend empfinden.

Noch lassen die Pfleger Mutter und Nachwuchs ganz in Ruhe.
Noch lassen die Pfleger Mutter und Nachwuchs ganz in Ruhe.

© Tierpark Berlin

Noch schlimmer ist es im Zoo, der mitten im Trubel liegt. Gerade einzelne Knallkörper, die schon vor der erlaubten Uhrzeit gezündet werden, schrecken viele Tiere auf. Die Belastung durch Lautstärke und Feinstaub ist in der Nacht sehr hoch, so dass manche Pfleger, vor allem jene, die direkt im Zoo wohnen, auch außerhalb ihrer eigentlichen Arbeitszeiten bei ihren Schützlingen vorbeischauen. „Ich möchte an all die feiernden Menschen in der Stadt appellieren, auf sich und ihre Umwelt Acht zu geben. So können alle Bewohner dieser Stadt – ob Mensch, ob Tier – entspannt in das neue Jahr rutschen“, bittet Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem: „Investieren Sie Ihr Geld lieber sinnvoller. Auch Ihr Haustier wird es Ihnen danken.“

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