Nach Verfolgungsjagd mit der Polizei: Raser zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt

Weil er einen Einsatzwagen gerammt und sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Berlin-Wedding geliefert hatte, ist ein 31-Jähriger zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten verhängte am Donnerstag gegen den Mann zusätzlich eine Führerscheinsperre von einem Jahr. An einen Beamten, der bei der Kollision im November 2018 ein Schleudertrauma erlitten hatte, muss der Angeklagte 2.500 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Das Gericht sprach den 31-Jährigen unter anderem des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, der gefährlichen Körperverletzung sowie eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens schuldig. Auch die Staatsanwältin und der Anwalt hatten auf Bewährungsstrafen plädiert.

Bei der nächtlichen Raserei steuerte der Angeklagte einen Wagen, der wiederholt im Zusammenhang mit illegalen Autorennen aufgefallen war. Die Polizei hätte das Fahrzeug mit zwei Einsatzwagen eingekesselt, um eine Kontrolle durchzuführen, so ein 39-jähriger Beamter. Der Angeklagte habe eines der Polizeiautos gerammt und sei geflüchtet.

Vor Gericht hatte der 31-Jährige gestanden. Er habe einer polizeilichen Kontrolle entkommen wollen, weil er unter Drogeneinfluss gestanden und den Verlust seines Führerscheins befürchtet habe. Den Zusammenstoß habe er allerdings nicht absichtlich herbeigeführt.

Während der Verfolgungsjagd raste der 31-Jährige laut Anklage mit Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 100 km/h durch die Stadt. Er soll 13 rote Ampeln missachtet haben und sei dann auf die Stadtautobahn gefahren. Dort habe er bis zu 180 Stundenkilometer erreicht. Als weitere Einsatzwagen die Autobahn sperrten, wurde der Angeklagte nach kurzer Flucht zu Fuß gefasst. Der Mann war bereits wegen Unfallflucht vorbestraft. (Tsp)