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Vor der Hausburg-Grundschule in Friedrichshain (rechts) wurde am Mittwoch ein 3-jähriges Mädchen bei einem Unfall schwer verletzt.

© privat

Nach Unfall mit „Elterntaxi“ in Berlin: Friedrichshain-Kreuzberg will Schulstraßen mit Pollern sichern

Mit Pollern vor Grundschulen will der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Kinder besser schützen. Auch die Straße vor der Hausburg-Grundschule soll gesperrt werden.

Um die Verkehrssicherheit im Umfeld von Grundschulen zu erhöhen, will der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg temporäre Schulstraßen einrichten. Wie das Bezirksamt am Freitag mitteilte, sollen dafür technische Barrieren wie etwa umklappbare Poller eingebaut werden.

Dadurch sollen bestimmte Straßenabschnitte vor Grundschulen vor Schulbeginn und zum Schulschluss für den Autoverkehr gesperrt werden. Das Befahren durch Elterntaxis werde dadurch eingeschränkt und es entstehe mehr Schulwegsicherheit für die Kinder, teilte der Bezirk mit.

„Gerade für die Kleinsten ist der Straßenverkehr bei uns in der Stadt teilweise lebensgefährlich“, sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). Manche Eltern führen vor den Schulen „alles um, was nicht bei drei auf dem Baum ist“. Mit dem Projekt wolle man Kindern sichere Schulwege in die Grundschule ermöglichen, die sie selbst zu Fuß bewerkstelligen könnten.

Anders als in der Körtestraße, wo der Bezirk kürzlich einen hydraulisch versenkbaren Poller installierte, sollen sollen bei dem neuen Projekt die Schulhausmeister morgens und nachmittags die Poller manuell hochklappen.
Laut Bezirk seien die zuständigen Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes für das Pilotprojekt bereits im Gespräch mit drei Grundschulen im Bezirk, darunter ist auch die Friedrichshainer Hausburg-Grundschule, vor der es in dieser Woche zu einem Unfall kam, bei dem ein dreijähriges Mädchen schwer verletzt wurde.

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Wie berichtet, wurde das Kind nach Polizeiangaben am Mittwochnachmittag – am „autofreien Tag“ – von einem Auto „erfasst“, nachdem es vor der Grundschule zwischen zwei parkenden Wagen auf die Fahrbahn getreten war.

Laut Augenzeugenberichten sei der Mann am Steuer ein 41 Jahre alter Fahrer eines „Elterntaxis“ gewesen. Er habe vor der Schule auf ein Kind gewartet. Nachdem dieses eingestiegen war, sei er losgefahren und habe dabei das kleine Mädchen überfahren. Dem Augenzeugen zufolge, der das Kind später selbst unter dem Wagen hervorzog, soll der Fahrer das Kind überrollt und einige Meter mitgeschleift haben.

Laut Herrmann sei die Ankündigung der Schulstraßen aber keine direkte Reaktion auf den Unfall. Bereits zuvor sei diese Idee verfolgt worden. Gespräche dazu hätten mit der Leitung der Hausburg-Grundschule bereits am Tag vor dem Unfall stattgefunden.

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