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Wasser? Nur aus der Leitung. Die große Hitze ist vorerst vorbei, aber das kann sich ändern.

© Fabrizio Bensch/Reuters

Nach Trockenheit: Am Freitag zieht eine Regenfront über Berlin

So kalt wie in den vergangen Tagen wird es nicht mehr. Eine neue Hitzewelle ist vorerst allerdings auch nicht in Sicht.

Nach monatelanger Trockenheit bemühen sich die Brandenburger Behörden verstärkt darum, das noch vorhandene Wasser in der Landschaft zu halten: Nachdem im südöstlichen Umland bereits das Bewässern von Gärten tagsüber verboten wurde, wurden nun auch die Schleusen im Unterspreewald geschlossen, damit nicht unnötig Wasser abfließt. Denn auch die Reserven der Talsperre Spremberg gehen zur Neige.

Wie wenig Wasser nachkommt, zeigt ein Blick auf die wöchentliche Durchflussliste des Landesumweltamtes: Statt der im Juli üblichen zehn Kubikmeter pro Sekunde liefert die Spree 1,6, die Dahme bringt 0,3 statt fünf. Nur die Havel ist mit 3,1 statt 7,7 Kubikmetern noch etwas besser dran. Dass an der Spandauer Spreemündung noch 15,4 (Normalwert: 18,6) Kubikmeter pro Sekunde abfließen, ist den Berliner Klärwerken zu verdanken.

Nach Auskunft von Jörg Riemann, Chefmeteorologe des Dienstes „Wettermanufaktur“, fielen im ersten Halbjahr in Berlin 249 Liter Niederschlag pro Quadratmeter statt der üblichen knapp 300. Das verschärft das im Extremjahr 2018 (355 statt 590 Liter pro Quadratmeter) entstandene Defizit. Hinzu kam eine enorme Verdunstung durch die Hitze.

Fünf bis zehn Liter Wasser sollen lokal fallen

Doch jetzt ist Linderung in Sicht: In der Nacht zu Freitag naht ein Regengebiet. „Weil die Front relativ langsam zieht, kann es auch ein bisschen länger regnen“, sagt Riemann. Etwa zehn Liter pro Quadratmeter seien großflächig zu erwarten, gefolgt von lokalen Schauern und Gewittern. Die sollen sich auch am Sonnabend entwickeln – und weitere fünf bis zehn Liter bringen, lokal auch etwas mehr. Der Sonntag werde dann wohl trocken, bevor zu Wochenbeginn die Wahrscheinlichkeit für Schauer wieder wachse.

So kühl wie in den vergangenen Tagen soll es dabei nicht mehr werden, aber eine neue Hitzewelle sieht Riemann auch nicht: „Das amerikanische Wettermodell, das wieder große Hitze zum Monatsende zeigt, hat nach meiner Erfahrung in Europa Schwächen.“ Das europäische Wettermodell sei meist treffsicherer – „und das macht diesen Hitzetrend nicht mit“. Allerdings heiße das keineswegs, dass der Sommer schon gelaufen sei: Ende Juli beginnen die „Hundstage“, also die statistisch wärmste Zeit des Jahres. Und für die sei noch alles offen.

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