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blu - Das Sport- und Freizeitbad in Potsdam.

© Sebastian Gabsch PNN

Nach tödlichem Unfall im Potsdamer Erlebnisbad "blu": Kein Beileid, wenig Aufklärung

Nach dem Tod einer Frau im Potsdamer Schwimmbad bleiben viele Fragen weiterhin unbeantwortet.

Nach dem tödlichen Unfall im neuen Potsdamer Sport- und Familienbad „blu“ will der kommunale Betreiber weiterhin keine Fragen zu dem Unglück und dessen Umständen beantworten. Vor dem Ergebnis aller angestoßenen Untersuchungen zu dem Rettungseinsatz „werden wir keine Zwischenstände kommunizieren – unter anderem auch deshalb nicht, weil die eingesetzten Anwälte nach wie vor Zeugen befragen und die Sachlage noch nicht vollends geklärt ist“.

Das sagte ein Sprecher der zum Stadtwerke-Verbund gehörenden Bäderlandschaft Potsdam GmbH (BLP) jetzt auf Anfrage. Erst nach Abschluss der Untersuchung werde man auch über mögliche Konsequenzen entscheiden. „Das Unternehmen wird die Öffentlichkeit über das Ergebnis selbstverständlich informieren und hat allergrößtes Interesse an Transparenz über den Hergang“, sagte der Sprecher.

Am 2. November war wie berichtet eine 39 Jahre alte Polizistin leblos aus dem Sportbecken des Bades geborgen worden und später im Krankenhaus gestorben. Zwar habe die Obduktion laut Staatsanwaltschaft ergeben, dass es aus medizinischer Sicht keine Rettungschance für die Frau gegeben habe, allerdings hatten Augenzeugen unabhängig voneinander das mutmaßlich unprofessionelle Agieren der Schwimmmeister nach dem Unfall kritisiert. Das Aufsichtspersonal musste laut Zeugen erst durch Besucher alarmiert werden. Zudem wurde die Frau durch Badegäste – zufällig Rettungssanitäter – geborgen und versucht wiederzubeleben.

Keine Beileidsbekundungen von Seiten des Bäderbetriebs

Wie man im Bad – neben der externen Untersuchung – nun mit der Situation umgeht und inwiefern zum Beispiel das Personal nachgeschult wird, dazu äußert sich der Betreiber bisher nicht. Es heißt lediglich: „Unsere Mitarbeiter erhalten selbstverständlich das Angebot einer psychologischen Betreuung.“ Ebenfalls unklar ist, wie lange die Untersuchung dauern wird: „Der Zeitrahmen hängt unter anderem davon ab, wie lange es dauert, die Zeugen zu befragen und die wesentlichen Informationen auszuwerten.“

Mit den Eltern der inzwischen beigesetzten Polizistin ist der Bäderbetrieb noch nicht in Kontakt getreten. Das bestätigten sie auf Nachfrage. Warum vom BLP keine Beileidsbekundungen gesendet worden, ist offen. Die Eltern wollen indes nun selbst Juristen anrufen, um die Aufklärung voranzubringen – sie hatten bereits ein Ermittlungsverfahren zum Verhalten der Schwimmmeister gefordert.

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