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Die Stromnetz Berlin ist eine Tochter des Strom- und Gasanbieters Vattenfall.

© imago/Joko

Nach Stromausfall in Köpenick: Vattenfall prüft alternative Versorgungstrasse

150.000 Euro Schaden, Baufirmen sensibilisieren, mehr Personal im Krisenstab – die Bilanz der Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin nach dem Blackout.

Im Februar 2019 gingen in Berlin-Köpenick wegen eines Stromausfalls in 30.000 Haushalten und 2000 Gewerbebetrieben die Lichter aus. So sieht die Bilanz der Stromnetz Berlin aus:

Die Schadenslage

Die Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin beziffert ihren eigenen Schaden auf etwa 150.000 Euro. Rund die Hälfte der betroffenen Haushalte hätten die 20 Euro Kulanzzahlung beantragt und erhalten. Die Schäden, die etwa Supermärkten entstanden sind, dürften weit in die Millionen gehen.

Laut Stromnetz haben sich alle auf der Baustelle tätigen Firmen, deren Versicherer und der Auftraggeber verständigt, ein externes Regulierungsbüro mit der Abwicklung der Schadensersatzansprüche zu beauftragen. Haftungs- und Kostenfragen würden mithilfe von Gutachtern geklärt.

Die Kabellage

Angesichts der von Stromnetz oft als besonders zuverlässig gepriesenen Versorgung mit ringförmigen Leitungen waren viele von der störanfälligen Bündelung der beiden Hauptleitungen unter derselben Brücke überrascht. Auf Anfrage teilt Stromnetz mit, dass die Trasse „aufgrund der örtlichen Gegebenheiten“ so verlegt worden sei. Jetzt werde aber der Aufbau einer weiteren Trasse zum Umspannwerk Landjägerstraße geprüft.

Das Umspannwerk war durch den doppelten Treffer des Bohrers komplett abgeklemmt worden. Die naheliegende Alternative, ein von Schöneweide kommendes Kabel an der Dammbrücke über die Spree zu führen, war von Vattenfall zunächst für unmöglich erklärt worden, weil kein Platz dafür sei.

Die Zukunft

Für ein eventuelles nächstes Mal will Stromnetz die personellen Ressourcen für den Krisenstab aufstocken, die Kommunikation mit Behörden ausbauen und Großkunden bei der Beschaffung von Notstromaggregaten unterstützen.

Damit es kein nächstes Mal gibt, sollen Baufirmen mehr sensibilisiert werden, sich zur Lage von Kabeln zu informieren und nicht voreilig drauflos zu bohren oder zu baggern.

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