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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Nach queerfeindlichen Übergriff in Berlin-Lichtenberg: Täter stellt sich der Polizei

Am Mittwoch wurde eine nicht-binäre Person in Lichtenberg mit einer Waffe bedroht. In der Wohnung des Täters fanden Beamte eine Schreckschusspistole.

Nach Angaben der Berliner Polizei konnte der Mann ermittelt werden, der eine nicht-binäre Person am Mittwoch in Lichtenberger Stadtteil Fennpfuhl mit einer Waffe bedroht hatte. Das Video des Übergriffs und die Fotos des Täters und seiner Begleiterin waren zuvor hundertfach in den sozialen Netzwerken geteilt worden.

Laut offizieller Polizeimeldung erschien der 34-jährige Täter gestern in Begleitung mit einer bei der Tat anwesenden 25-jährigen Frau auf einem Berliner Polizeiabschnitt.

Bei einer darauf folgenden Wohnungsdurchsuchung sei von Beamt:innen auch eine Schreckschusspistole gefunden worden, bei der es sich mutmaßlich um die Waffe handelt, die der 34-Jährige am  Mittwoch, in der auf dem Video festgehaltenen Situation, verwendete.

Er sagte: "Ich werde dir durch den Kopf schießen."

Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wurde der Mann wieder entlassen, die Ermittlungen des Landeskriminalamtes dauern aber weiter an.

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Die Begleitung des Täters hat nach Polizeiangaben mit keinem Ermittlungsverfahren zu rechnen, da sie ihren Begleiter von der Tat abhalten wollte. Öffentlich gemacht wurde der Vorfall von dem Opfer selbst, welches Videos und Fotos der mutmaßlichen Täter:innen auf seinem Instagram-Kanal teilte.

Dieses Bild stammt aus dem Video des Opfers und zeigt die mutmaßlichen Täter*innen.
Dieses Bild stammt aus dem Video des Opfers und zeigt die mutmaßlichen Täter*innen.

© Social Media

„Toto Stoffels“ ist nicht binär, identifiziert sich also weder als männlich noch weiblich, und arbeitet als Künstler:in und Fotograf:in in Berlin.

Nach eigenen Aussagen saß Stoffels am Nachmittag in der Nähe eines Supermarktes in der Lichtenberger Bernhard-Bästlein-Straße und aß eine Wassermelone, als sich ein Mann näherte und Stoffels etwas zurief, was das Wort „Trans“ enthielt. Als Stoffels entgegnete, kein Deutsch zu sprechen, hörte Stoffels den Mann – offenbar auf Englisch – sagen: „Ich werde dir durch deinen Kopf schießen“. Kurz darauf zückte er eine Waffe und richtete sie auf Stoffels.

Nach der Tat riefen zahlreiche Menschen in sozialen Medien zu einer Demonstration gegen Transphobie am Sonnabend auf. Der Protest ist soll um 14 Uhr am Platz der Luftbrücke stattfinden. Mit der Demo soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass queere und transsexuelle Personen in Berlin immer wieder Ziel von Beleidigungen und auch körperlicher Gewalt werden.

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