zum Hauptinhalt
Immer mit Gänsebraten. Frank Zander wird auch in diesem Jahr mit prominenter Unterstützung 3000 Obdachlose satt machen.

© dpa

Nach Prostata-OP: Frank Zander richtet trotz Krebs Weihnachtsfeier für Obdachlose aus

Frank Zander hat gerade eine Prostata-OP überstanden und ist wohlauf:  Der Gänsebraten im Estrel kann kommen.

Im September hat Frank Zander einen neuen Song nach langer Pause angekündigt, dessen Inhalt aus aktueller Sicht in gewisser Weise prophetisch klingt: „Muss es erst so richtig weh tun?“ Prophetisch, weil Boulevardzeitungen es gestern mit voller Lautstärke in der Stadt herumerzählten: Zander, der Musiker mit dem großen Herzen und den vielen schrillen Hits, hat gerade eine Krebserkrankung überstanden, und zwar an der Prostata. „Krebs! Aber ich bin stärker!“ titelte die BZ.

Richtig weh getan hat es offenbar nicht, der Eingriff gilt als erfolgreich, der Krebs hat nicht gestreut, vier Tage später stand der 75-Jährige schon wieder vor der Kamera für seine Silvestershow „Das Beste zum Schluss“. Und er wird deshalb selbstverständlich auch wieder seine große Gänsebraten-Sause für Obdachlose anführen, die am 19. Dezember im Hotel Estrel in Neukölln stattfindet. Es kommen stets etwa 3000 hungrige Gäste, und viele Prominente beteiligen sich immer an der Essensausgabe und dem abschließenden Singen von Zanders Hertha-BSC-Hit: „Nur nach Hause geh’n wir nicht!“ .

Aufgefallen war die Erkrankung offenbar nur im kleineren Kreis, als Zander kürzlich seine Teilnahme bei der RBB-Gala für „Hey Music“ aus Gesundheitsgründen absagte. Weil er nun mal ist, wie er ist, hat er sich für den kurzen Aufenthalt im Urban-Krankenhaus nicht verdruckst hinter Terminproblemen versteckt, sondern kurzerhand alles öffentlich gemacht, „aber ich bin stärker!“

Am gestrigen Mittwoch nutzte er um 16 Uhr sogar seine offizielle Facebook-Seite, um sich per Video aus seiner Kneipe an Fans und Freunde zu wenden: „Es gibt ein Thema, über das man nicht so gerne spricht, über ... untenrum. Frauen, nehmt die Männer an die Hand und geht mit ihnen zur Vorsorge“, riet er. Die Operation selbst, über die er ohne Umschweife berichtet, sei „wie Mandeln rausnehmen“ gewesen. „Dann war det Ding weg! Mir gehts gut, ich hab das Ding gemeistert.“ 

 „Das ist für mich jetzt das beste Krankenhaus in Berlin“

Kinder könne er nun zwar keine mehr zeugen, sagte er, aber das sei in seinem Alter auch nicht mehr wichtig. Und auch Obdachlose hätten sich im Lauf des Tages schon gemeldet, Mensch Frank, hätten sie gefragt, was ist denn mit dem Gänsebraten? „Keine Angst“, war seine Antwort, das mache ich noch, wenn ich 80, 90 bin.“ Zum Schluss der knapp zehnminütigen Übertragung zapfte er sich ein Bier und nahm einen kräftigen Schluck. Um die 400 Zuschauer hatte der Auftritt, dazu wenig später über 500 Likes und über 300 Kommentare, durchweg herzliche Glückwünsche.

Zander hat also offenbar Glück gehabt, und er nutzt dieses Glück nun auch zandertypisch, um etwas Sinnvolles draus zu machen. Und er ging in ersten Presseberichten und auch in seinem Video noch ein wenig weiter in die Details: Nach einem unauffälligen Tastbefund sei der PSA-Wert im Blut, der prostataspezifisches Antigen nachweist, überhöht gewesen. Seine Ärztin habe ihn dann zum MRT geschickt, und schließlich hätten die Ärzte eine Gewebeprobe entnommen, die den Verdacht bestätigt habe.

Über die Ärzte des Urban-Krankenhauses, das auf urologische Fälle spezialisiert ist, äußerte er sich enthusiastisch, nannte Ärztenamen und kam zu dem Schluss: „Das ist für mich jetzt das beste Krankenhaus in Berlin“.

Es musste also nicht erst richtig weh tun, das ist die Botschaft, die Zander nun auch per Musikvideo – zufällig – an die Fans bringen wird. Laut Facebook-Seite soll es dort in der nächsten Woche komplett verfügbar sein, gegenwärtig wird nur ein kurzer Ausschnitt gezeigt; es geht darin wohl auch eher um Gefühle als um medizinische Befunde.

Zur Startseite