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Jacken und Taschen hängen im Eingangsbereich in einem Kindergarten.

© Monika Skolimowska/dpa

Nach Kritik von Verband: Familienverwaltung plant weiter mit 26.000 zusätzlichen Kitaplätzen in Berlin

Die Senatsverwaltung hält an ihrem Betreuungsausbauziel bis 2026 fest. Der Kitaverband hatte zuvor kritisiert, die Planung gehe an der Wirklichkeit vorbei.

Die Senatsverwaltung hält am Ziel fest, bis 2026 berlinweit rund 26.000 zusätzliche Kitaplätze zur Verfügung zu stellen. Derzeit gibt es etwa 174.000 Plätze in Kitas und der Kindertagespflege, wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Anfrage mitteilte. Von 2015 bis Ende 2019 sei die Zahl der angebotenen Plätze um rund 14.500 Plätze gestiegen.

Mit rund 15.500 der bis 2026 zusätzlich benötigten Plätze ist der Senatsverwaltung zufolge bereits fest zu rechnen. Weitere 3000 bereits bestehende Plätze, die aus unterschiedlichen Gründen aktuell nicht besetzt sind, sollen künftig genutzt werden. Außerdem eröffne der zweite Nachtragshaushalt 2020 die Möglichkeit, 2021 weitere rund 750 Plätze zu finanzieren.

„Berlin hat im Oktober mit dem Kindertagesstättenentwicklungsplan eine langfristige und fundierte Planung für den Kitaausbau vorgelegt, mit der die Weichen für den weiteren Platzausbau gestellt wurden“, sagte die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres (SPD). „Gemeinsam mit den Trägern arbeiten wir daran, dass er bis zum Jahr 2026 zuverlässig umgesetzt wird.“

Der Deutsche Kitaverband hatte dagegen am Montag kritisiert, die Planung der Familienverwaltung gehe an der Wirklichkeit vorbei und gefordert, der Senat solle sich mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen, damit realistische Planungen entwickelt werden könnten.

„Einerseits wird ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz garantiert, und andererseits werden Eltern und Träger mit einer unrealistischen Planung konfrontiert, die genau dieses Recht bricht“, argumentierte der Verband. Er geht in seiner Berechnung davon aus, dass es nicht zu schaffen sei, bis 2026 das Ziel von weiteren 26.000 Plätzen zu erreichen.

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Scheeres hatte nach dem Beschluss ihrer Planung für die Kindertagesstättenentwicklung (KEP) im Oktober erklärt, dem Senat sei es gelungen, seit 2011 rund 50.500 Kitaplätze zu schaffen. Land und Bund hätten 524 Millionen Euro in die Hand genommen. Allerdings bleibe der Ausbau der Kitaplätze eine „Wahnsinnsherausforderung“.

Der Bedarf wächst auch aus demografischen Gründen: Die Familienverwaltung verweist auf die jüngste Bevölkerungsprognose für Berlin, nach der die Zahl der Kinder im Kita-Alter von 0 bis 7 Jahren von rund 264.000 Ende 2019 auf 280.000 im Jahr 2025 steigen soll. (dpa)

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