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Michael Müller (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister, appelliert an die Gastronomen.

© Britta Pedersen/dpa

Nach Infektionen in Berliner Bar: Michael Müller ruft Gastronomen zum Einhalten der Corona-Regeln auf

Der Regierende Bürgermeister appelliert in einem Radio-Interview nach den Corona-Fällen in Mitte an die Gastrobranche - und mahnt Konsequenzen bei Verstößen an.

Nach mehreren Corona-Fällen in einem Lokal in Mitte hat Berlins Regierender Bürgermeister an die Hauptstadt-Gastronomen appelliert, sich an die Regeln zur Kontaktnachverfolgung zu halten.

„Das ist eine Regel, die in der Gastronomie verpflichtend umgesetzt werden muss. Ich erwarte auch vom Verband der Hoteliers und Gastronomen, dass solche Regeln ernstgenommen und auch durchgesetzt werden“, sagte Michael Müller (SPD) am Donnerstag dem Sender 105'5 Spreeradio.

„Eigentlich müsste man über die Formulare jetzt unproblematisch erkennen, wen man wo anrufen kann, weil er eben zu dieser Zeit Gast war“, sagte der Regierungschef dem Sender - und mahnte auch Konsequenzen bei Verstößen an.

Er persönlich habe bisher den Umgang mit der Kontaktnachverfolgung sehr unterschiedlich erlebt. Er habe Restaurants auch schon wieder verlassen, wenn es dort kein solches Formular gegeben habe.

Der Bezirk Mitte hatte am Mittwoch einen öffentlichen Aufruf gestartet, um nach Menschen zu suchen, die am Abend des 10. Juli im Lokal „Mio“ unter dem Fernsehturm zu Gast waren.

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Nachdem sich mindestens zehn Menschen in dem Lokal am Alexanderplatz, das Restaurant und Bar ist, mit dem Coronavirus infiziert haben, sucht das Gesundheitsamt Mitte nach Kontaktpersonen. Wie berichtet, sagte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), die Nachverfolgung der Kontaktpersonen sei bisher schwierig.

Restaurant-Betreiber muss mit Bußgeld rechnen

Zwar habe das Restaurant eine Gästeliste geführt. Die sei aber unvollständig und fehlerhaft. Teilweise hätten Gäste falsche Namen und Adressen angegeben - oder ihre Kontaktdaten gar nicht erst aufgeschrieben.

Der Betreiber muss nun mit Bußgeldern rechnen. „Wir wissen nicht genau, wie viele Menschen dort waren. Aber 1.200 Personen passen in das Restaurant und es war wohl ziemlich voll“, sagt von Dassel. Zahlreiche Corona-Regeln seien missachtet worden. „Es war eher eine Party als ein Restaurantbetrieb, es wurde getanzt.“ Auch an die Maskenpflicht abseits der Tische hätten sich die Gäste nicht gehalten.

Die Behörden suchen nun nach weiteren Gästen, die am Freitag, dem 10. Juli zwischen 21 Uhr abends und 3 Uhr morgens im „MIO Berlin“ aufgehalten haben. Laut Behörden stammen die Infizierten aus Berlin aber auch aus anderen Städten. (Tsp, dpa)

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