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Flatterband sperrt die Zufahrt zur Elsenbrücke am Treptower Park. Die Bücke war am Montag erst komplett gesperrt worden, da Tragfähigkeitssensoren ausgelöst hatten.

© Christoph Soeder/dpa

Nach der Vollsperrung am Montag: Elsenbrücke für den Autoverkehr wieder frei – mit Einschränkungen

Für Autos ist ein Fahrstreifen in jede Richtung frei, Fußgänger und Radfahrer haben eigene Wege – und damit mehr Platz. Kritik gibt es dennoch.

Die Elsenbrücke zwischen Friedrichshain und Treptow ist wieder für Autos, Busse und Lkw freigegeben worden. Das meldete die Senatsverkehrsverwaltung am Mittwoch. Für den Autoverkehr gelten allerdings Einschränkungen. Kraftfahrzeuge könnten ab dem Mittwochnachmittag um 16 Uhr auf jeweils einem Fahrstreifen pro Richtung die Spree wieder überqueren, hieß es.

Für den schon seit Dienstag wieder zugelassenen Fuß- und Radverkehr entsteht damit nach Angaben der Verkehrsverwaltung mehr Platz als vor der Sperrung. Die Schifffahrt auf der Spree bleibt ebenfalls freigegeben.

Zugleich werde daran gearbeitet, die Behelfsbrücke im Ostteil so schnell wie möglich freizugeben, teilte die Verwaltung weiter mit. Aktuell würden die Straßenanschlüsse neu asphaltiert. Danach folgten unter anderem Fahrbahnmarkierungen und die Endabnahme. Geplant sei, auf dem Behelfsbauwerk den Autoverkehr baldmöglichst zuzulassen, um die vorgeschädigte Elsenbrücke weiter zu entlasten.

Die Elsenbrücke war am frühen Montagmorgen gesperrt worden, nachdem Sensoren angeschlagen hatten: Die Brücke hatte sich über Nacht mehrere Millimeter durchgebogen. Die Überprüfungen und Berechnungen von Statik-Experten hätten nun ergeben, dass diese Durchbiegung nicht so kritisch sei, wie am Anfang befürchtet, hieß es aus der Verkehrsverwaltung.

Die Berliner Industrie- und Handelskammer ließ allerdings Kritik verlauten. "Dass die Elsenbrücke zumindest in Teilen wieder für den Autoverkehr freigegeben wird, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der scheidende Senat wertvolle Jahre für die Problemlösung hat verstreichen lassen", sagte Robert Rückel, Vizepräsident der IHK Berlin. Pendler sowie der Lieferverkehr müssten diese Versäumnisse nun ausbaden.

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Rückel forderte den neuen Senat auf, Infrastruktur-Probleme zur "Chefsache" zu machen. "Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für die Entwicklung der Stadt", sagte er. Dazu gehöre, dass vorsorglich saniert werde – denn Staus führten schließlich zu wirtschaftlichen Verlusten. "Dies muss in Planungen und Ausschreibungen auch berücksichtigt werden", forderte der IHK-Vizechef. Die aktuellen Staus rund um die Elsenbrücke zeigten zudem, "wie es dort täglich aussehen wird, wenn in wenigen Jahren mitten in der Stadt eine Autobahn endet".

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