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Henning Rußbült (l.) wollte Helmut Kleebank als Spandauer Bürgermeister beerben. Nun tritt er nicht an.

© promo

Nach Corona-Erkrankung: SPD verliert ihren Bürgermeister-Kandidaten für Spandau

Der Sozialdemokrat Henning Rußbült leidet an den Nachwirkungen einer Corona-Erkrankung. Er zieht seine Bewerbung zurück. Die Partei steht nun ohne Kandidat da.

Große Überraschung für die SPD im Berliner Westen: Der Bürgermeister-Kandidat für Spandau, Henning Rußbült, steht nicht zur Verfügung. Der Grund ist ein ernster: Rußbült, 52, war im Frühjahr wochenlang an Corona erkrankt und soll immer noch stark unter den Nachwirkungen leiden.

Am Donnerstag wurde Spandaus SPD-Spitze um Raed Saleh und Helmut Kleebank informiert. „Wir wurden von der Nachricht alle überrascht“, hieß es am Wochenende in hohen Parteikreisen. „Wir haben keinen Plan B.“ „Wir bedauern diesen Schritt sehr, haben aber großes Verständnis und Respekt vor der Entscheidung“, teilten Raed Saleh und Helmut Kleebank offiziell mit.

Und Rußbült sagte: „Mit großem Bedauern muss ich konstatieren, dass ich aufgrund sehr gewichtiger persönlicher Gründe die Kandidatur als Bezirksbürgermeister für die Spandauer SPD nicht antreten kann.“ Erst vor knapp drei Wochen war er vorgestellt worden. Saleh nannte ihn einen „Modernisierer und bürgernahen Pragmatiker“.

Rußbült – smartes Auftreten, sportlicher Typ – sollte Helmut Kleebank beerben, der seit 2011 Bürgermeister in Spandau ist, nach zehn Jahren aber bei der Berlin-Wahl 2021 nicht mehr antreten will. Er wird wohl eine Zukunft im Bundestag haben.

Bezirksstadtrat Stephan Machulik (seit 2011 im Amt) stand dem Vernehmen nach aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung. Rußbült war erst vor wenigen Wochen offiziell in die SPD eingetreten. Fitness spielt bei Rußbült schon das ganze Leben eine wichtige Rolle: Er gilt als sehr guter Fußballer, hat in Auswahlmannschaften gespielt, war selbst Sportlehrer. „Aber Wahlkampf und Bürgermeister-Amt gehen nur mit ganzer Kraft“, sagen SPD-Entscheider.

Rußbült gibt seinen neuen Job auf

Im Januar will die Partei nun eine Kandidatin oder einen Kandidaten für Spandau benennen. Helmut Kleebank steht auch nach der neuesten Entwicklung für eine dritte Amtszeit nicht zur Wahl. Rußbült wohnt mit seiner Familie in Falkensee und ist selbst in Spandau aufgewachsen.

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Dass die Lage ernst ist, zeigt noch ein Detail: Erst im Sommer hatte er einen neuen Job angetreten als Leiter der Schulaufsicht im Bezirk, „Referatsleiter Außenstelle Spandau“. Auch diesen Job wird er wegen der Corona-Nachwirkungen aufgeben.

Rußbült wird wohl in seinen alten Job zurückkehren, als Schulleiter der Hans-Carossa-Schule in Berlin-Kladow. Am Gymnasium mit gut 1000 Jugendlichen auf dem Flugplatz Gatow war er zehn Jahre in leitender Funktion tätig.

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