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Unbegrenzter Badespaß gilt ab sofort wieder in Berlin.

© Paul Zinken/dpa

Nach Blaualgen-Warnung: Berlin gibt drei Badeseen wieder frei

Das Berliner Landesamt für Gesundheit gibt Entwarnung für den Flughafensee, die Lieper Bucht und das Freibad Halensee. Analysen zeigen, dass die Verunreinigung durch Blaualgen beseitigt ist.

Von Paul Lütge

Der Fahrländer See in Potsdam ist bereits betroffen, vorübergehend hatte es auch drei Berliner Seen erwischt. Doch am Freitag gab das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales Entwarnung: „Nach den heute vorliegenden Untersuchungsergebnissen können die Badewarnungen an den Badestellen Flughafensee, Lieper Bucht an der Unterhavel sowie für das Freibad Halensee aufgehoben werden“, teilte das Amt am Nachmittag mit. „Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass an diesen Badestellen keine bakterielle Verunreinigung des Badegewässers mehr vorliegt.“ Angesichts erwarteter Temperaturen von knapp 30 Grad an diesem Wochenende eine gute Nachricht für viele Badefreunde.

Auslöser der Warnung waren Cyanobakterien gewesen, auch als Blaualgen bekannt. Sie entstehen während der Sommersaison vielerorts. Der Erreger kann unter anderem Fieber, Erbrechen und Hautreizungen auslösen. Gerade Kinder und Menschen mit schlechtem Immunsystem sollten deshalb vorsichtig sein. Seitdem am Fahrlander See in Potsdam vermehrter Blaualgenbefund festgestellt wurde, ist das Baden hier verboten.

Durch Überschwemmungen kamen Bakterien in die Seen

Grund für die vermehrte Bakterienanzahl seien die starken Regenfälle der vergangenen Woche, sagt Mirza Cerimagic, Sprecher des Landesamts: „Durch den vermehrten Regen kam es zu Überschwemmungen an einigen Seen, sodass Schmutz und damit Bakterien in die Seen fließen konnte.“ Ein akutes Problem stellen die Werte aber nicht da. „Das Immunsystem der meisten Menschen ist stark genug, so dass es zu keinen Erkrankungen kommt. Immunschwache Menschen und Kinder sollten jedoch aufpassen.“

Blaualgen treten meistens bei höheren Temperaturen auf. Auch im vergangenen Jahr provozierte der Erreger Aufsehen in Berlin: Am Tegeler See starben mehrere Hunde aufgrund der Cyanobakterien. Die an Wasserpflanzen verklebten Algen mitsamt Erreger wurden an den Strand gespült und von Hunden gegessen. „Ein solcher Fall ist für dieses Jahr aber kaum anzunehmen“, erklärt Christoph Lang, Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung.

Insgesamt gibt es 39 offizielle Badestellen in Berlin, viele nutzen aber auch nicht gekennzeichnete Seen. Alle zwei Wochen prüft das Lageso gemeinsam mit dem Landeslabor Berlin die Wasserqualität. Streng untersagt ist Baden an sogenannten Bundeswasserstraßen mit Schiffsverkehr wie der Spree. Möglicher Blaualgenbefall lässt sich für Badebesucher an der grün-bläulichen Färbung des Wassers erkennen. Auch sollte bei einem halben Meter Tiefe der Grund noch zu sehen sein. Wer sich vor einem Ausflug an Badeseen informieren möchte, kann im Internet unter badegewaesser-berlin.de auf einer interaktiven Karte die Wasserqualität der Badeseen sehen. Paul Lütge

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