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Evakuierung von Ortskräften in Afghanistan: Schutzbedürftige Menschen gehen kurz nach dem Flug aus Kabul zu einem Bus.

© picture alliance/dpa/Bundeswehr/Marc Tessensohn

Nach Aufruf von Hilfsverein „Nachbarschafft“: Große Spendenbereitschaft für afghanische Ortskräfte in Berlin

Vergangene Woche startete die Initiative einen Aufruf. Die spenden kommen unter anderem 136 Kindern zugute.

Der Berliner Hilfsverein „Nachbarschafft“ registriert eine große Spendenbereitschaft für die afghanischen Ortskräfte, die inzwischen in Berlin leben. In den kommenden Tagen werden laut eines Sprechers der Sozialverwaltung weitere Menschen aus Afghanistan erwartet.

Nach einem Spendenaufruf der Initiative kamen in den vergangenen Wochen rund 100 Taschen und Koffer zusammen und so viel Geld, dass 136 afghanische Kinder mit Bällen, Malbüchern, Dreirädern und Schulrucksäcken ausgestattet werden und Buggys angeschafft werden konnten. Dringend benötigt wurden noch weitere Handys, um den Kontakt in die Heimat zu ermöglichen. Dann spendete Amazon Deutschland 300 Handys und weitere 5000 Euro, um die Evakuierten auch längerfristig unterstützen zu können.

„2015 haben wir mit unser Vorgängerinitiative ‚Freiwillige Helfen‘ über 3000 Geflüchtete und später obdachlose Menschen unterstützen können. Wir hätten aber nicht gedacht, dass sich das 2021, ohne die mediale Aufmerksamkeit von damals, wiederholen würde“, sagt Holger Michel, Vorsitzender des Vereins. Er hofft, dass die Spendenbereitschaft auch in den kommenden Monaten hoch bleibt. Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist die Arbeit der kleinen Initiative mit Sitz am Volkspark Wilmersdorf aufgefallen: „Es freut mich sehr, dass ein kleiner Verein wie Nachbarschafft e. V. in kurzer Zeit viele Spenden für afghanische Ortskräfte und deren Familien sammeln konnte, die in Berlin nun eine neue Heimat finden.“

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Sozial- und Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) betonte das langfristige Engagement der Initiatoren: „Ich freue mich sehr, dass die Strukturen, die vor Ort 2015 entstanden sind, immer noch aktiv sind und weiterhin Menschen in Not unterstützen.“
In Berlin leben zurzeit 334 afghanische Ortskräfte. Sie sind auf mehrere Unterkünfte verteilt, sagte ein Sprecher der Sozialverwaltung. Wie viele Ortskräfte dazukommen, sei unklar, weil das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge koordiniere. Spenden sind möglich an „Haus der Nachbarschafft“, Straße am Schoelerpark 37, 10715 Berlin, IBAN: DE78 1005 0000 0190 7200 50.

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