zum Hauptinhalt
Der Kleine Tiergarten ist auch als Drogenumschlagplatz bekannt - die Polizei stuft den Park seit Ende 2017 aber nicht mehr als "kriminalitätsbelastet" ein.

© imago/Jürgen Ritter

Nach Äußerung von AfD-Politiker: Ein Lovestorm für Moabit

Moabit ist eklig, findet AfD-Sprecher Jörg Meuthen. Moabit ist Beste, finden viele Berliner. Ein liebevoller Blick auf den Multikulti-Stadtteil.

Von Laura Hofmann

AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen findet Moabit eklig. Geäußert hat er diese Meinung in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ von Montag. „Wenn ich nur in Berlin von Tegel nach Mitte fahre durch Moabit und mir den Zustand dieses Viertels ansehe, das ist für mich eklig“, sagte Meuthen.

Moabit, eklig? Das sehen viele Berlinerinnen und Berliner ganz anders. Unter dem Hashtag #MoabitistBeste teilten auf Twitter einige von ihnen ihre liebsten Orte, Erinnerungen und Anekdoten mit Bezug zum Stadtteil.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Hier eine Auswahl:

  • Die Eckkneipe „Zum Stammtisch“ (Bredowstraße 15) mögen Nadine Gottmann und Christian Latz besonders gerne. „Mit dem coolsten Wirtspaar in ganz Berlin.“ Klaus und Regina haben diesen Sommer 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Außerdem beliebt: die Kneipe „Zur Quelle“ (Alt-Moabit 87). Und Bernd Stegemann, der vor ein paar Jahren von Mitte nach Moabit gezogen ist, schwört auf den Biergarten „Moabiter Freiheit“ (Alt-Moabit 24). „Der überrascht sogar Alt-Berliner mit seinem entspannten Charme.“
  • „Moabit hat die schönste Markthalle Berlins“, findet Volker Schaffranke, der dafür viel Zustimmung erhält. Gemeint sein dürfte die Arminius-Markthalle in der Nähe des U-Bahnhofs Turmstraße
Die Arminiusmarkthalle in der Arminiusstraße.
Die Arminiusmarkthalle in der Arminiusstraße.

© Doris Spiekermann-Klaas

  • „Das 'eklig' entspringt Meuthens Kopf – und sagt mehr über ihn aus als über den Kiez“, findet Marco Skywalker und postet dazu Fotos vom Spaziergang an der Spree in Moabit.
  • Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) erzählt, dass sie in der Wohnung in Moabit zu Welt kam. Sie schreibt: „Wollte schnell raus. Hab schon im Mutterbauch gespürt, wie cool Moabit ist.“ Sie erinnert sich an ihre Kindheit: „Waren zwar extrem arm, hatten aber die besten Nachbarn, beste Grundschule, beste Freunde ever.“
  • „Moabit ist Vielfalt“, schreibt die Grünen-Politikerin Hanna Steinmüller. „Mit Menschen und vor allem Essen aus aller Welt.“ Sie findet: „Welch ein Luxus, so viel Auswahl auf so kleinem Raum!“ Ihr Parteifreund, der Mitte-Bezirksverordnete Taylan Kurt, fragt rhetorisch: „Wenn ein Nazi einen Stadtteil eklig findet – ist das nicht Grund genug diesen Stadtteil zu mögen?“ Er findet: „Moabit ist eine Insel, wo Solidarität groß geschrieben wird, Vielfalt zu Hause ist und Nazis keinen Platz haben!“ Und Kurt erinnert daran, dass Moabit von französischen Flüchtlingen gegründet wurde.
Moabit kann auch Idylle. Zum Beispiel hier entlang der Spree, an der Moltkebrücke.
Moabit kann auch Idylle. Zum Beispiel hier entlang der Spree, an der Moltkebrücke.

© Doris Spiekermann-Klaas

  • Tagesspiegel-Kollege Julius Betschka erinnert sich gerne an „schönste Pasta-Rotwein-Abende im Ragazzo di Strada“ (Jagowstraße 14),, für ihn der "sympathischste Italiener Berlins".
  • Und Knut Pankrath mag an Moabit besonders den Eastercup, bei dem hunderte junge Basketballer aus zahlreichen Ländern aufeinandertreffen.
Der Verein "Moabit ist Beste" wirbt auf einem Briefkasten.
Der Verein "Moabit ist Beste" wirbt auf einem Briefkasten.

© imago/IPON

  • Eine lustige Begegnung an der Supermarktkasse teilt Paul-Christian Britz: „Hab nen Mann vorgelassen. Er: Danke. Das ist ja voll nett. Hier sind die Leute einfach super. Man muss nur ab und zu mal auf die Bänke kacken, damit es hier so gemütlich bleibt. Wenn alles so sauber ist, gehen die Mieten so hoch.“
  • Und der hyperlokale Blog „Weddingweiser“ findet: "Das Beste an Moabit ist natürlich die direkte Nachbarschaft zum Wedding!"

Ein richtiger Lovestorm für Moabit!

Zur Startseite