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Der wegen Anschlagsplanungen und der Misshandlung von Schutzbefohlenen Angeklagte.

© Sven Hoppe/dpa

Mutmaßliches IS-Mitglied vor Gericht: Student soll Anschlag auf Berliner Synagoge geplant haben

Ein Würzburger Medizinstudent steht seit Dienstag vor Gericht: Um den Anschlag vorzubereiten, soll er eine Bomben-Bauanleitung aus dem Netz heruntergeladen haben.

Er soll einen Anschlag auf eine Synagoge in Berlin geplant und den Sohn seiner Partnerin misshandelt haben, um ihn zum Kindersoldaten zu drillen: Ein Würzburger Medizinstudent syrischer Abstammung steht seit Dienstag als mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vor dem Oberlandesgericht in München.

Nach Überzeugung der Anklage hatte der 30-Jährige dem Jungen Videos vorgeführt, „die zeigten, wie andere Kinder für den IS kämpften, auf andere Menschen schossen und selbst erschossen wurden“. Ziel sei es gewesen, den Siebenjährigen für das Gedankengut des IS empfänglich zu machen und als Kämpfer zu gewinnen. Dazu soll er dem Kind mit einem Holzstock auf den Bauch geschlagen haben.

Er habe „unter völliger Missachtung der ihm überlassenen Fürsorge aus einer rohen und gefühllosen Gesinnung heraus“ gehandelt, sagte Staatsanwalt Jürgen Rohrmüller.

Angeklagter will sich „aktiv verteidigen“

Um einen Anschlag auf eine Synagoge in Berlin vorzubereiten, soll sich der Angeklagte die Anleitung zum Bau einer Bombe aus dem Internet heruntergeladen haben. Zudem habe Abdulhadi B. mehrere Bekannte zu Selbstmordanschlägen für den IS aufgefordert - er habe Taten mit „möglichst vielen Opfern unter den aus seiner Sicht Ungläubigen“ gewollt, erklärte der Staatsanwalt.

Abdulhadi B. äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen, kündigte aber an, er werde sich selbst „aktiv verteidigen“. Der Mann muss sich wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorgruppe, Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, gefährlicher Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten. Abdulhadi B. war 2012 mit einem Visum nach Deutschland eingereist. (dpa)

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