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Einsatz gegen mutmaßlichen Islamisten. Die Polizei nahm am Sonnabend einen Mann fest, der in einem Hotel in Charlottenburg einen Angestellten schlug und "Allah" rief

© Friso Gentsch/picture alliance/dpa

Update

Mutmaßlich islamistischer Angriff in Berlin: Iraker schlug Hotelangestellten und randalierte mit Eisenstange

Ein Geflüchteter aus dem Irak randalierte am Sonnabend in der Lobby eines Hotels in Charlottenburg. Am Mittwoch wurde Haftbefehl gegen den 31-Jährigen erlassen.

Von Frank Jansen

Am vergangenen Wochenende hat sich in Berlin offenbar ein weiterer islamistischer Angriff ereignet. Ein Iraker hat nach Informationen des Tagesspiegels am Sonnabend in einem Hotel in Charlottenburg randaliert und einen Angestellten verletzt.

Der Täter habe gegen Mittag das Hotel betreten und den Mitarbeiter mit Fäusten geschlagen, hieß es am Mittwoch in Sicherheitskreisen. Der attackierte Angestellte flüchtete in die Rezeption. Der Iraker soll mit einer Eisenstange, die er aus dem Boden gerissen hatte, die Glastür der Rezeption eingeschlagen haben. Den herbeigerufenen Polizeibeamten habe er zugerufen, "Ich bringe alle Menschen um". Dann habe er einen Zeigefinger in die Höhe gehalten und "Allah" gerufen. Das ist offenbar die sogenannte Tauhid-Geste. Mit dem erhobenen Zeigefinger betonen Islamisten, aber auch andere Muslime, die Einzigartigkeit Gottes.

Die Polizei nahm den Täter am Dienstag fest. Am Mittwoch erließ das Amtsgericht Tiergarten auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den 31-Jährigen. Als Gründe werden Körperverletzung, Sachbeschädigung und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten genannt. Ein islamistisches Motiv werde geprüft, sagten Sicherheitskreise.

Auch die Kombination mit einer psychischen Störung sei möglich, allerdings habe eine Untersuchung des Irakers keine Hinweise auf eine Erkrankung ergeben. Bei der Generalstaatsanwaltschaft ermittelt die Abteilung Terrorismus.

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Der Mann soll schon früher mit aggressivem Verhalten aufgefallen sein. In einer Unterkunft für Geflüchtete soll er mit einem Messer Bewohner bedroht haben. Der Mann ist seit Jahren ausreisepflichtig, 2018 wurde sein Asylantrag abgelehnt.

Am Sonnabend verletzte auch ein Afghane eine Gärtnerin

Ebenfalls am Sonnabend hatte, wie berichtet, ein Afghane in Wilmersdorf einer ehrenamtlichen Gärtnerin in den Hals gestochen. Die Frau hatte in einer Grünanlage Büsche gestutzt. Der Täter kritisierte, dass eine Frau arbeitete, und stach mit einem Küchenmesser zu.

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Die Gärtnerin wurde lebensgefährlich verletzt und erlitt bleibende Schäden. Ein Rentner, der dem Opfer helfen wollte, wurde von dem 29-Jährigen ebenfalls mit dem Messer traktiert. Die Verletzungen des Rentners sind allerdings weniger gravierend.

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Der Täter sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Sicherheitskreise halten eine Mischung aus islamistischem Hass und psychischer Störung für denkbar. Er soll psychologisch begutachtet werden. Der Mann, der in Charlottenburg in einer Wohnung lebte, soll vor der Tat versucht haben, Nachbarn für den Übertritt zum Islam zu missionieren.

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