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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Mord in Neukölln vor 32 Jahren: 61-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt

Weil er nicht einsah, sie weiterhin für Sex zu bezahlen, so das Gericht, brachte Klaus R. die 30-jährige Frau um. 2018 führten DNA-Spuren zu ihm.

Der Fall galt jahrelang als „Cold Case“, als unlösbar: 32 Jahre nach dem Mord an Annegret W. in ihrer Wohnung in Neukölln ist Klaus R. zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der inzwischen 61-Jährige habe die 30 Jahre alte Mutter umgebracht, „weil er es nicht einsah, den Sex nicht mehr unentgeltlich zu bekommen“, begründete das Landgericht am Dienstag.

In einem Gewaltausbruch, der zur damaligen Persönlichkeit des Angeklagten passte, habe er die Frau getötet – aus niedrigen Beweggründen, vor den Augen ihres zweijährigen Sohnes. 

Viele Hinweise gingen damals bei der Polizei ein. Doch eine heiße Spur fehlte. 1991 wurden die Ermittlungen eingestellt. 24 Jahre später rollte die für die Bearbeitung ungeklärter Tötungsdelikte zuständige Dienststelle des Morddezernats den Fall erneut auf. Am Tatort gesicherte Spuren wurden mit neuen Methoden überprüft.

2018 führten dann DNA-Spuren, die am Kleid der Getöteten gefunden worden waren, zu dem polizeibekannten R

Annegret W. und Klaus R. hätten sich über eine Annonce kennengelernt. „Es war eine sexuelle Beziehung“, so das Gericht. R. sei es gewesen, der am Vormittag des 18. September 1987 bei ihr war. Die Frau aber habe diesmal Sex ohne Geld abgelehnt.

„Extrem verärgert“ sei R. gewesen, habe der Frau einen Pullover um den Hals gewickelt und verknotet, dann mehrfach mit einem Messer auf sie eingestochen. Der Verteidiger, der auf Freispruch plädiert hatte, kündigte Revision an.

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