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Ein Totenkopf mit Flügeln ist das Symbol der Motorradgang Hells Angels.

© dpa

Mord im Wettbüro: „Appell an die Vernunft“ statt Plädoyers im Rocker-Prozess

Im Mordprozess gegen zehn Hells Angels haben die Verteidiger von sieben Angeklagten auf Plädoyers verzichtet. Die Mordtheorie halten sie für „absurd“.

Statt der erwarteten Plädoyers gab es eine Sammel-Erklärung: Die Verteidiger von sieben der zehn Angeklagten im Prozess wegen Mordes im Wettbüro gegen Rocker der Hells Angels haben auf einen klassischen Schlussvortrag verzichtet. Weil aus ihrer Sicht jedes Argument gegen die „absurde“ Mordtheorie verpuffen würde, so ein Verteidiger. Die Erklärung sei „der letzte Versuch, der Stimme der Vernunft Gehör zu verschaffen“. Zum Urteil könnte es nach Planungen des Landgerichts Ende Oktober kommen.

Nach fast fünfjährigem Prozess hat die Staatsanwaltschaft auf lebenslange Freiheitsstrafen für acht der Angeklagten, darunter Rocker-Boss Kadir P., plädiert. Sieben der Männer hätten sich des gemeinschaftlichen Mordes schuldig gemacht, der 35-jährige P. der Anstiftung dazu. Die Ankläger gehen von einem Anschlag aus Rache aus.

Am 10. Januar 2014 waren 13 zum Teil vermummte Männer in ein Wettcafé in Reinickendorf marschiert. Der erste Mann des Trupps hielt eine Pistole in der Hand. Im Hinterzimmer zielte er auf den 26-jährigen Tahir Ö., durch den sich die Rocker um P. provoziert gefühlt hätten. Der Prozess geht Donnerstag weiter.

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