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Berlin: Mitarbeiter der Bucher Kliniken wehren sich gegen Sparpläne

Die Sparbeschlüsse des Senats könnten für das Klinikum Buch gravierende Folgen haben: Der universitäre Status der Franz-Volhard-Klinik für Herz-Kreislauf-Krankheiten und der auf Krebsleiden spezialisierten Robert-Rössle-Klinik in Buch sei durch den geplanten Bettenabbau akut gefährdet, sagt Detlev Ganten, wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums. Sollte sich am Status etwas ändern, "wird das auch für den Bund als Hauptzuwendungsgeber eine grundsätzliche neue Sicht ergeben".

Die Sparbeschlüsse des Senats könnten für das Klinikum Buch gravierende Folgen haben: Der universitäre Status der Franz-Volhard-Klinik für Herz-Kreislauf-Krankheiten und der auf Krebsleiden spezialisierten Robert-Rössle-Klinik in Buch sei durch den geplanten Bettenabbau akut gefährdet, sagt Detlev Ganten, wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums. Sollte sich am Status etwas ändern, "wird das auch für den Bund als Hauptzuwendungsgeber eine grundsätzliche neue Sicht ergeben". Sowohl beide universitären Häuser als auch das Klinikum Buch hätten in den letzten Jahren schon in großem Umfang Betten reduziert.

Eigentlich wollten Detlev Ganten und Gudrun Erzgräber, Geschäftsführerin des Biomedizinischen Forschungscampus Berlin-Buch GmbH auf der gestrigen Jahrespressekonferenz eine Erfolgsstory erzählen. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch (MDC) ist eine von sechzehn Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Es wurde 1992 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bund finanziert. Mit der Neugründung war ausdrücklich der Auftrag verbunden, eng mit den beiden anderen Bucher "Säulen", den klinischen Forschern der beiden zur Charité gehörigen Kliniken und den gewerblichen Nutzern auf dem Campus, zu kooperieren.

In den letzten Jahren siedelten sich 30 Firmen mit über 300 Mitarbeitern auf dem Biotech-Campus an. Nicht zuletzt die Mediziner aus den Bucher Unikliniken gründeten dort eigene Firmen. Im Sommer soll zudem das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Buch einziehen.

Trotzdem verschließt man sich hier nicht der Erkenntnis, dass - vor allem wegen der finanziellen Bedrängnis der Berliner AOK - weitere Einsparungen nötig sind. "Wir haben erkannt, dass man aufgrund der relativ geringen Größe unserer Einrichtungen neue Strukturen finden muss" sagte Bernd Dörken, Ärztlicher Leiter der Robert-Rössle-Klinik. So könne man sich zum Beispiel vorstellen, dass die Bucher Kliniken - ähnlich wie Teile der Leipziger Unikliniken - gemeinsam privat betrieben würden. Zuzahlungen für die Forschung müssten dann allerdings in Verträgen mit der Universität und dem Land geregelt werden. Mitarbeiter wollen heute um 14 Uhr vorm Roten Rathaus für die Bucher Uni-Kliniken demonstrieren. ADELHEID MÜLLER-LISSNER

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