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Rabbiner Walter Homolka.

© PNN/Andreas Klaer

Missbrauchsvorwürfe am Potsdamer Rabbiner-Kolleg: Kolleg-Gründer Walter Homolka gibt Anteile ab

Nach den Vorwürfen sexueller Belästigung am Potsdamer Rabbinerseminar zieht Gründer Walter Homolka Konsequenzen. 

Die Vorwürfe sexueller Belästigung am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg führen zu weiteren Konsequenzen an dem Rabbinerseminar und einem Rückzug von Kolleg-Gründer Walter Homolka. 

Seit Freitag ist die Leo Baeck Foundation alleiniger Träger der jüdischen Ausbildungsstätte, teilten Geiger-Kolleg und die Universität Potsdam mit. Die Stiftung, die bisher nur einen Teil der Geschäftsanteile hielt, habe nun unentgeltlich alle Anteile an der gemeinnützigen Gesellschaft von Homolka übernommen.

Das sei ein wichtiger Schritt für die Neuaufstellung des Kollegs, erklärte die Kanzlerin des Abraham-Geiger-Kollegs, Anne-Margarete Brenker. Am Donnerstag war bereits die frühere Berliner Finanzstaatssekretärin Gabriele Thöne als Interimsdirektorin eingesetzt worden. Der bisherige Geschäftsführende Direktor, Daniel Krochmalnik, war vergangenen Sonntag zurückgetreten.

Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht ein langjähriger Mitarbeiter der jüdischen Ausbildungsstätte an der Universität Potsdam, der auch Ehemann von Rektor und Rabbiner Walter Homolka ist. Homolka gilt als Führungsfigur im liberalen Judentum in Deutschland.

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Er lässt aktuell seine Aufgaben ruhen, darunter auch als Vize-Direktor der School of Jewish Theology, einem Institut der Universität Potsdam. Er war bis vor etwa zwei Wochen auch Vorsitzender der Leo Baeck Foundation, seitdem ist Kanzlerin Anne-Margarete Brenker amtierende Vorsitzende.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte am Donnerstag die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Gercke Wollschläger mit der Untersuchung der Vorfälle beauftragt. Die Kanzlei hat bereits Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln untersucht. 

Das Rabbiner-Kolleg bildet seit 2011 als An-Institut der Universität Potsdam liberale Rabbinerinnen und Rabbiner, Kantorinnen und Kantoren aus. Es ist das erste, nach der Shoa gegründete Rabbinerseminar in Zentraleuropa. (epd, KNA)

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