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Immer neue Details kommen im Missbrauchsskandal bei der Parkeisenbahn Wuhlheide ans Licht.

© dpa

Missbrauch bei Parkeisenbahn: Wuhlheide: Verdächtiger ist vorbestraft

Einer der ehemaligen Mitarbeiter der Parkeisenbahn Wuhlheide, gegen den die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs ermittelt, ist bereits wegen eines einige Jahre zurückliegenden Sexualdelikts vorbestraft.

Obwohl er seinerzeit eine Geldstrafe zahlen musste, durfte er trotzdem bei der Parkeisenbahn arbeiten. Nach Informationen des Tagesspiegels war N. wegen dieser Vorwürfe zwar zunächst von der Parkeisenbahn ausgeschlossen worden. Nach einiger Zeit konnte er aber wieder mitarbeiten. N. war bis vor wenigen Jahren mit verantwortlichen Aufgaben bei der Parkeisenbahn betraut, dann wurde er erneut auffällig und flog wieder raus.

Vor drei Jahren wurde die Wohnung von N. von der Polizei durchsucht und kinderpornografisches Material gefunden. Auch bei einem anderen Eisenbahnverein an der Müritz, bei dem mindestens ein ehemaliger Parkeisenbahner Mitglied ist, wurde im Sommer 2010 von den Vereinsmitgliedern kinderpornografisches Material in einer Triebwagenhalle in Bernau gefunden. Ob es einen direkten Zusammenhang zu den Berliner Ermittlungen gibt, ist bisher noch unklar.

Sicher ist nur, dass eines der Opfer bei fast allen Tatverdächtigen auftaucht. Anscheinend ist mindestens dieser Junge unter den Tätern "weitergereicht" worden, zudem kann die Staatsanwaltschaft derzeit nicht ausschließen, dass die Verdächtigen mit selbstgefertigtem kinderpornografischen Material gehandelt haben.

Die Parkeisenbahn Wuhlheide ist ein gemeinnütziger Verein, bei dem Kinder ab neun Jahren mitarbeiten können und ausgebildet werden, etwa zum Bahnhofsvorsteher oder zum Lokführer. Bisher sind zwei Verfahren gegen Mitarbeiter abgeschlossen, Daniel P., 26, und Gunnar L., 37, bekamen Bewährungsstrafen. Daniel P. ist vermutlich früher selbst missbraucht worden. Drei weitere Anklagen sind in Kürze zu erwarten.

Pädagogen und Anwälte, die mit dem Fall betraut sind, gehen von einem "systematischen Missbrauch" aus, der auf einem "Belohnungs- und Hierarchiesystem" basierte. Alle Verdächtigen waren in leitenden Funktionen bei der Schmalspurbahn tätig.

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