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Verbunden bleiben. Erika Schmidt skypt im Seniorenzentrum Bestensee gern mit ihrer Tochter. Heimleiterin Christiane Albrecht und Katharina Kupke-Ippen, Teameitung Betreuung, freuen sich.

© Sven Darmer

„Menschen helfen!“ sammelt Spenden für Bestensee: Nach den Tablets brauchen die Senioren eine Soundanlage

Ein Seniorenzentrum wünscht sich eine Soundanlage für demente und schwerhörige Menschen. Der Tagesspiegel bittet dafür in seiner Weihnachtsaktion um Spenden.

Auch in diesem Jahr bittet der Tagesspiegel bei der Weihnachtsaktion „Menschen helfen!“ um Spenden der Leserinnen und Leser. Wie bei jeder Spendenrunde wollen wir auch mit der 29. Aktion bei jenen Problemen und Krisen helfen, über die wir im Jahresverlauf öfter berichtet haben: Corona-Pandemie, Obdachlosigkeit in Berlin, Klimakrise weltweit, humanitäre Krise in Afghanistan. Wir stellen in unserer Spendenserie einige Projekte stellvertretend für alle 42 vor, für die wir Gelder sammeln. Heute: das Seniorenzentrum in Bestensee.

Eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge steht gegenüber dem Bett im hellen Zimmer von Erika Schmidt. Über ihrem Schreibtisch hängen Bilder von ihrer großen Familie. Neben dem Tablet-PC stapeln sich aktuelle Tageszeitungen, das Handy hat die 89-Jährige in ihrer Hand, tippt zügig eine Nummer auf dem Display ein. „Oh, entschuldige bitte. Ich habe mich verwählt“, sagt sie, nachdem abgenommen wurde. Sie schaut wissend in den Raum: „Das war mein anderer Schwiegersohn.“ Es ist Viertel vor drei, das Skype-Gespräch mit ihrer Tochter Sabine soll gleich beginnen.

Erika Schmidt wohnt im Seniorenzentrum Bestensee, südöstlich von Berlin. In dem Rundbau mit warmer Klinkerfassade und großen Fenstern wohnen 61 Senior:innen, die 45 Mitarbeitenden begleiten sie den ganzen Tag.

In der christlichen Einrichtung der Berliner Stadtmission stehe an oberster Stelle, den Bewohner:innen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, in welchem sie so weit wie möglich noch Verantwortung übernehmen können. Viel Freundlichkeit, das Familiäre und das Gefühl, zu Hause zu sein, zeichne das Seniorenzentrum aus, erzählt Jaqueline Jödicke. Sie ist stellvertretende Pflegedienstleiterin im Haus.

Dank der Spendenaktion 2020 gab es Tablets

Im Rahmen der vergangenen Spendenaktion konnte das Seniorenzentrum genug Gelder sammeln, um die Einrichtung unter anderem mit Tablet-Computern auszustatten. Das hat sich bewährt, und nun bitten alle wegen der Corona-Pandemie um Spenden für eine Anschlussförderung, damit sie eine Übertragungsanlage in die Zimmer hinein installieren können, gegen die Isolation.

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Denn dank der modernen Technik könne jetzt auch der digitale Kontakt zu den Angehörigen hergestellt werden, sagt Einrichtungsleiterin Christiane Albrecht. Während der Lockdowns durften mehrere Wochen lang keine Angehörigen zu Besuch kommen, anschließend zunächst nur mit einer Trennwand zwischen den Gästen und den Bewohner:innen.

„Diese Videotelefonate sind Balsam für meine Seele“

Da sei es ein Segen gewesen, wenn Erika Schmidt jeden Sonntag mit ihrem ältesten Enkel aus England skypen konnte. „Diese Videotelefonate sind Balsam für meine Seele“, sagt Schmidt. Mittlerweile, es ist nun kurz vor drei, ist auch Erika Schmidts Tochter Sabine per Videoanruf zugeschaltet. Auf dieses Ritual habe sich die ganze Familie jetzt eingestellt – und auch das Seniorenzentrum, denn die verschiedenen Termine müssen im Haus koordiniert werden, und auch beim Einschalten der Geräte wird den Senior:innen geholfen. Für Erika Schmidt ist der Umgang mit der modernen Kommunikationstechnik auch eine Art, um sich fit zu halten: „Trotz des hohen Alters versuche ich das beizubehalten.“

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Im verglasten Foyer geht es, sofern es die Umstände erlauben, immer wieder sehr lebendig zu. Dort finden Gottesdienste statt und Veranstaltungen werden organisiert. Albrecht zeigt auf die Anschlüsse und die dahinter liegenden Leitungen, die überall in den Wänden verlegt sind: „Jetzt fehlen noch eine Anlage mit Mischpult und die passenden Lautsprecher.“ Damit soll es auch den dementen und schwerhörigen Menschen ermöglicht werden, dem kulturellen Programm zu folgen.

Ein großer Fernseher unterm Wandkreuz

Zwischen den gläsernen Fassaden hängt ein schlichtes Kreuz an der hellgelben Wand. Albrecht stellt sich vor, dass darunter ein großer Fernseher angebracht werden könne. Von dort aus sollen dann Konzerte, Filme oder auch mal Fußballspiele live übertragen werden können, um Gemeinschaftserlebnisse weiter zu fördern. Für die Finanzierung dieses Projekts werden die Leser:innen des Tagesspiegel jetzt innerhalb der Weihnachtsaktion um Spenden gebeten.

Den Senior:innen soll es dort weiterhin gut gehen, trotz all der Sorgen infolge der Corona-Pandemie. „Wir schaffen das jetzt auch“ und „wir passen uns an“, sagt Christiane Albrecht. Die Angst vor diesem Virus sei immer präsent. Mit dem gegründeten Pandemie-Team werde mit Herzblut dafür gearbeitet, dass „wir die Arbeit, die wir sehr lieben, mit viel Sicherheit für unsere Bewohnenden und das Team weiterführen können“.

Erika Schmidt lehnt sich jedenfalls zurück und sagt: „Ich fühle mich hier richtig wohl.“ Gerade konnte sie über Skype ihrer Tochter noch schnell zum Hochzeitstag gratulieren – und die Weihnachtsdekoration des Hauses ihrer Familie sehen.

So können Sie spenden

Das Spendenkonto: Empfänger: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V.. Verwendungszweck: "Menschen helfen!", Berliner Sparkasse IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42. BIC: BELADEBE

Bitte Namen und Anschrift für den Spendenbeleg notieren. Infolge der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie bitten wir um etwas Geduld bei der Zusendung des Spendenbelegs. Auch Online-Banking ist möglich.

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