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Der Sommer 2017 hat den IGA-Machern die Bilanz verhagelt. Aber es lag nicht nur am Wetter.

© Kitty Kleist-Heinrich

Marzahn-Hellersdorf: Berlin muss bei IGA draufzahlen

Die IGA kostet das Land zehn Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Woran liegt's?

Der Regensommer 2017 und die IGA haben jetzt den Hauptausschuss erreicht. Staatssekretär für Umwelt, Stefan Tidow, legte den Abgeordneten nun die Schlussbilanz der Internationalen Garten-Ausstellung vor, und die sieht nicht gut aus. Das Land muss, wie bereits im Herbst kurz nach Schließung der Schau bekannt wurde, ein Defizit von rund zehn Millionen Euro ausgleichen, zusätzlich zum einkalkulierten Defizit von 9,8 Millionen Euro. Dieser Landesanteil an den Kosten von 40 Millionen Euro war von vornherein so veranschlagt. Nur ein Jahrhundertsommer mit entsprechender Besucherbilanz hätte das Defizit der IGA auf null bringen können. Doch statt 3,2 Millionen Beuscher (optimistisches Schätzszenario) kam nur die Hälfte.

26,7 Millionen Euro wollte die IGA durch Ticketverkäufe einnehmen, am Ende wurden es 16,6 Millionen Euro. 1.2 Millionen Tageskarten wurden verkauft, knapp 30.000 Platzkarten für Konzerte sowie 32.900 Dauerkarten. Auch bei den Parkplatzgebühren, Merchandising-Verkäufen und den umsatzabhängigen Pachteinnahmen für die Gastronomie blieben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt liegt das Einnahmedefizit sogar bei 11,5 Millionen Euro, durch Einsparungen bei den Investitionen konnte es aber gesenkt werden.

Am Marketing wurde gespart

Neben dem Wetter gibt es noch eine weitere Ursache für die schlechte Besucherauslastung: Zu wenig Marketing. „Eine deutschlandweit flächendeckende Werbemaßnahme war im Rahmen des verfügbaren Budgets nicht möglich“, erklärte Tidow. Die IGA-Macher hatten ursprünglich mit 50 Millionen Euro kalkuliert, doch die Politik strich das Budget zusammen. Die erhofften Busreisenden aus dem ganzen Bundesgebiet, angelockt durch Pauschalangebote, blieben weg, auch, weil es im Süden der Republik parallel zur IGA attraktive Landesgartenschauen gab.

Für den Senat ist die IGA trotz der Mehrkosten ein Erfolg, zumindest auf längere Sicht. Durch die erweiterten Gärten der Welt und den neuen Kienberg-Park seien „dauerhafte Werte für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf und das Land Berlin“ geschaffen worden.

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