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Für zehn Luxus-Autos schlossen die vermeintlichen Betrüger Leasingverträge ab. Danach inszenierten sie Wildunfälle oder Brände.

© Steffen Tzscheuschner dpa

Luxus-Karossen geschrottet: Prozess um Versicherungsbetrug begann mit Geständnissen

Rund 260.000 Euro ergaunerten sie laut Anklage. „Wir kassierten Geld, das Banken zugestanden hätte“, gestanden R. und G. am Montag vor dem Berliner Landgericht.

Wenn sie mit einem noblen Auto auf die Straße rollten, dann war der Crash vorprogrammiert: Elias R. und Pawel G. waren auf inszenierte Wildunfälle oder Brände „spezialisiert“. Fahrzeuge der Luxus-Klasse wurden zerstört, für die sich die beiden Männer zuvor unter dem Deckmantel einer Scheinfirma die Finanzierung durch Banken erschlichen hatten.

Es war ein dreister Fall von Versicherungsbetrug. „Wir kassierten Geld, das Banken zugestanden hätte“, gestanden R. und G. am Montag vor dem Landgericht. Rund 260.000 Euro ergaunerten sie laut Anklage.

Der Schwindel der aus Polen stammenden Angeklagten begann etwa Mitte 2014. Für G. wurde in Berlin ein Gewerbe angemeldet. Als Hausverwalter und Immobilienmakler firmierte der 26-Jährige.

Auch Geschäftsräume wurde angemietet und ein Internet-Auftritt eingerichtet. „Das diente alles nur dazu, um Banken gegenüber Gewinne vorzutäuschen“, gestand Elias R., ein 42-jähriger Bürokaufmann. Mit gefälschten Unterlagen hätten sie die Bonitätsprüfungen überstanden.

Pro Tat 2500 Euro

Zehn Fahrzeuge waren es, für die R. und G. Leasingverträge mit Banken abschlossen. Porsche, Jaguar, Cadillac, Audi A7 oder Mercedes E-Klasse. Gegenüber Versicherungen behaupteten die Angeklagten, es handele sich um eigenfinanzierte Wagen.

Dann waren die Tage der schicken Karossen gezählt. Bei Wildunfällen gab G. laut Anklage an, dass man einem Reh ausgewichen, von der Straße abgekommen, gegen einen Baum geprallt sei.

Bis November 2015 schrotteten die mutmaßlichen Betrüger ein Auto nach dem anderen. Verletzte gab es nie. G. erklärte über seinen Anwalt, er habe die ergaunerten Versicherungsleistungen bar abgehoben und R. gegeben. Der habe ihm pro Tat bis zu 2500 Euro gezahlt. Der einschlägig vorbestrafte R. wird sein Geständnis möglicherweise am Donnerstag ergänzen.

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