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Im Dachgeschoss wird's heiß - dagegen gibt's mehrere Mittel, nicht nur Lüften.

© Wolfgang Kumm/dpa

Lüften, Folien, Klimageräte: So halten Sie im Sommer Haus und Wohnung kühl

Die nächsten heißen Tage kommen bestimmt: Wer jetzt schon Sonnenschutz anbringt, hat's leichter. Vorsicht ist bei Klimageräten geboten. Die Verbraucherkolumne.

Auch wenn es im Moment nicht immer danach aussieht, könnte der Sommer in Berlin auch in diesem Jahr wieder ein heißer werden. Damit Sie sich vor der Hitze schützen können, möchte ich Ihnen einige Ideen mit auf den Weg in den Hochsommer geben.

Der Großteil der Wärme dringt über Fenster in den Innenraum ein. Es empfiehlt sich daher, einen Sonnenschutz anzubringen. Außenjalousien und Rollläden werden von außen montiert und halten somit mehr Wärme ab als beispielsweise Vorhänge.

Holen Sie vor der Anbringung aber unbedingt eine Genehmigung des Vermieters ein. Sonnenschutzfolien und -verglasungen dunkeln zwar die Räume dauerhaft ab, schützen aber wirksam vor Hitze. Wer eine temporäre Lösung bevorzugt, kann auch ein weißes Tuch von außen an das Fenster anbringen.

Klimageräte verbrauchen sehr viel Strom. Bevor Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie erst einmal prüfen, ob ein Ventilator ausreicht, um den kühlenden Effekt zu erzeugen. Dies wäre dann sowohl im Hinblick auf die Anschaffung als auch den Betrieb preisgünstiger.

Klimageräte können auch laut werden

Sollten Sie sich nämlich doch für ein Klimagerät entscheiden, kann der Betrieb schon bei einfachen Exemplaren schnell mehr als die Anschaffung kosten. Die Wahl sollte auf ein Gerät mit einer möglichst hohen Energieeffizienzklasse fallen. Sie ist Teil des Energielabels und auf jedem Gerät vermerkt. Die beste Effizienzklasse ist A+++. Denken Sie daran, den Geräuschpegel des Klimagerätes in Ihre Wahl mit einzubeziehen.

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Pflanzen schaffen nicht nur ästhetisch eine Umgebung zum Wohlfühlen, sondern sie sorgen als Dach- und Fassadenbegrünung oder in Form von Bäumen und Sträuchern auf Grundstücken für eine natürliche Verschattung.

Bei Neubauten muss der Sonneneintrag ins Haus begrenzt werden

Auch bauliche Maßnahmen können sinnvoll sein, um sich vor Hitze zu schützen. Das Dach und die Außenwände gut zu dämmen, kann im Sommer für angenehme Innentemperaturen sorgen. Zudem sparen Sie im Winter Heizkosten ein. Direkte Sonneneinstrahlung ins Haus verringern Dachüberstände und Terrassendächer.

Verbraucherschützerin Dörte Elß.
Verbraucherschützerin Dörte Elß.

© Doris Spiekermann-Klaas

Für Neubauten schreibt die Energieeinsparverordnung vor, dass der Sonneneintrag ins Haus begrenzt werden muss, damit der Energieaufwand zur Hauskühlung vermieden wird. Bevor Sie allerdings Ihr Haus oder Ihre Wohnung aufwendig ausstatten oder sogar umbauen, überprüfen Sie doch einfach erst einmal Ihr Lüftungsverhalten.

Der eigene Eindruck täuscht: Könner lüften mit Thermometer

Lüften lohnt sich natürlich umso mehr, je kühler es draußen ist. In den Nacht- und Morgenstunden ist es deshalb am effektivsten. Verwenden Sie am besten ein Thermometer, das die Außen- und Innentemperatur misst. Der subjektive Eindruck täuscht nämlich oft.

Laut einer Ankündigung der Weltwetterorganisation (WMO) steht der nördlichen Hemisphäre mit 2020 eines der heißesten Jahre seit Beginn der Messungen bevor. Meine Anregungen helfen Ihnen hoffentlich dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren, falls die Prognose eintritt.

Dörte Elß ist Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin e. V. An dieser Stelle gibt sie wöchentlich Tipps rund um den Verbraucherschutz. Weitere Verbraucherthemen finden Sie hier.

Dörte Elß

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