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Lückenschluss: Kompromiss an der East Side Gallery abhängig von Hinkel

Es deutet sich Frieden an der East Side Gallery an: Aus zwei Zufahrten soll eine werden - monatelang ist diese Lösung von Bauverwaltung und Gutachtern geprüft worden. Nun ist der Investor Maik Uwe Hinkel am Zug.

Der Kompromiss zum Lückenschluss an der East Side Gallery hängt offenbar nur noch von einem Mann ab: Maik Uwe Hinkel, Investor des Hochhauses "Living Levels", der wegen seiner Stasi-Vergangenheit und den Protesten gegen sein Bauprojekt bundesweit Schlagzeilen gemacht hat.

Die Kompromisslösung, monatelang von der Bauverwaltung, den Investoren und externen Gutachtern geprüft, sieht eine gemeinsame Zufahrt für die Bauvorhaben auf dem ehemaligen Todesstreifen vor. Dazu müsste eine bestehende Lücke erweitert werden, der im Februar 2013 geschaffene neue Mauerdurchbruch in Höhe der geplanten Brommybrücke könnte dafür jedoch wieder geschlossen werden. Das entspricht der vorläufigen Vereinbarung zwischen den Investoren, die der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nach einer Welle von Protesten im März persönlich vermittelt hatte.

Hinkel hatte während des Sommers die Kompromisslösung immer wieder infrage gestellt. Es müssten "schwierige Fragen" geklärt werden, sagte sein Sprecher mehrfach.

Es wird gemauert. Das Wohnprojekt „Living Levels“ wächst in die Höhe.
Es wird gemauert. Das Wohnprojekt „Living Levels“ wächst in die Höhe.

© imago/Hohlfeld

Eine gemeinsame Ausfahrt für ein Wohnhochhaus und den 120 Meter langen Hotelriegel würde eine erhebliche Verkehrsbelastung bedeuten, zumal noch der Radverkehr von der geplanten Brommybrücke abgewickelt werden müsste. Die Mühlenstraße wird wegen der zunehmenden Bebauung an der O2-Arena ohnehin immer stärker befahren.

Friedrichshain-Kreuzberg lehnt die Aufstockung des Hotelriegels ab

Auch die geplante Kompensation für den israelischen Investor des Hotelriegels sah Hinkel kritisch. Eine Aufstockung des Hotels von acht auf neun Geschosse würde sein Hochhaus stärker verschatten. Zudem bekäme Hinkel selbst keine zusätzlichen Etagen für seinen Wohnturm zugestanden.

Er hat eine gültige Baugenehmigung und einen Vertrag mit dem Bezirk, in dem er regelrecht aufgefordert wird, einen Mauerdurchbruch auf seine Kosten herzustellen. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat sich zwischenzeitlich von diesem Vertrag distanziert und lehnt auch die Aufstockung des Hotelriegels ab.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als übergeordnete Behörde würde die Aufstockung als Teil der Kompromisslösung allerdings akzeptieren. Und Hinkel? Er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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