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Der denkmalgeschützte Mexikoplatz: Der neue U-Bahnhof darf den Platz nicht verschandeln.

© imago images / Schöning

Exklusiv

Lückenschluss im Berliner Südwesten: U-Bahn-Ausbau zum Mexikoplatz dauert länger als erhofft

Der Berliner Senat will die U-Bahnlinie 3 in Zehlendorf verlängern. Zunächst soll aber eine aufwendige Kosten-Nutzen-Untersuchung kommen.

Die Verlängerung der U3 zum Mexikoplatz wird konkreter. Die Senatsverkehrsverwaltung will die Streckenerweiterung gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) nun weiter vorantreiben. Zu diesem Zweck soll eine Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) des Projekts durchgeführt werden.

Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage hervor, die Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) kommende Woche Dienstag in den Senat einbringen will und die dem Tagesspiegel vorliegt.

Ziel der Pläne ist der schon länger diskutierte Lückenschluss zwischen der heutigen U3-Endstation Krumme Lanke und dem S-Bahnhof Mexikoplatz. Dazu soll die U-Bahn unter der Argentinischen Allee um mehrere Hundert Meter verlängert werden. Die Strecke könnte „voraussichtlich mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden“, heißt es in der Senatsvorlage.

Allerdings wird das Vorhaben wohl längere Zeit in Anspruch nehmen als zwischenzeitlich gedacht. Günther hatte bereits bei der Vorstellung der Pläne zur Verlängerung der U7 im Winter erklärt, noch bis Ende März auch für den Ausbau der U3 einen Senatsbeschluss einbringen zu wollen.

Zuvor sollte geklärt werden, ob für den Bau zunächst eine aufwendige NKU nötig ist, oder ob die BVG die Strecke direkt im Rahmen eines betrieblichen Ausbaus verlängern kann.

Fällt die NKU positiv aus, würde der Bund 75 Prozent der Ausgaben übernehmen

In letzterem Fall hätten BVG und Land schneller beginnen können, den Bau jedoch in jedem Fall vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren müssen. Die BVG hatte dazu, wie berichtet, eine „Konzeption Lückenschluss“ vorgelegt, da es für den Bau neuer Abstellanlagen an der Endstation Krumme Lanke bereits Pläne gab.

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Doch diese fiel aus Sicht der Verkehrsverwaltung zu oberflächlich aus. „Diese Unterlage weist nicht die Untersuchungstiefe der bereits vorliegenden vier Machbarkeitsstudien zu U-Bahnverlängerungen auf“, schreibt Günther in der Senatsvorlage.

So seien alle denkmalpflegerischen Aspekte am U-Bahnhof Krumme Lanke sowie am Ensemble Mexikoplatz nicht hinreichend vertieft betrachtet. Auch die bauliche Gestaltung des neuen U-Bahnhofs Mexikoplatz samt Integration in den denkmalgeschützten S-Bahnhof müsse noch erarbeitet werden.

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Daher hat sich die Verkehrsverwaltung dazu entschieden, nun doch erst eine NKU durchzuführen. Zugleich soll die BVG in einer Machbarkeitsuntersuchung prüfen, wie der neue Umsteigeknoten am Mexikoplatz ausgestaltet werden muss.

Fällt die Nutzen-Kosten-Untersuchung positiv aus, würde der Bund bis zu 75 Prozent der Ausgaben für das Projekt übernehmen.

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Als Kosten des Baus nennt Günther in der Vorlage 48,6 Millionen Euro. So müsste das Land bei positivem Ausgang wohl nur 12,2 Millionen Euro zahlen. Allerdings beinhaltet der Wert noch nicht die Ausgaben für den nötigen Umbau des S-Bahnhofs Mexikoplatz.

[Lesen Sie mehr zum Thema auf T+: U-Bahn-Anschluss am Mexikoplatz: Wie die BVG sich den neuen Bahnhof der U3 vorstellt]

Ob und wie die U-Bahn verlängert wird, soll „voraussichtlich bis Ende des Jahres 2023“ geklärt werden, heißt es. Auch weil es an Personal fehlt. Die aktuellen personellen Ressourcen in der Verkehrsverwaltung seien „vollständig ausgelastet“.

Zwar verständigte sich der Senat bereits mit dem Beschluss, die Verlängerung der U7 zur Heerstraße und zum BER weiter zu untersuchen, darauf, dafür zwei zusätzliche Stellen zu schaffen. Die neuen Mitarbeiter:innen würden jedoch „voraussichtlich frühestens Anfang 2022“ die Arbeit aufnehmen.

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