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Miteinander. Vor der Gedächtniskirche sammelten sich viele Ehrenamtliche zum ökumenischen Gottesdienst.

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Lob der Solidarität und Hilfsbereitschaft: Berlin dankt mit Open-Air-Gottesdienst Corona-Helfern

Mehrere Hundert Menschen kamen zum Dank-Gottesdienst am Breitscheidplatz. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller lobte das Engagement der Ehrenamtlichen.

Ein Lob der Gemeinschaft, der Solidarität und der Hilfsbereitschaft – das war die Botschaft beim Dankgottesdienst für die Ehrenamtlichen in der Pandemie am Sonntag vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Einige Hundert Menschen hatten sich an der Budapester Straße eingefunden. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller lobte das Engagement der Ehrenamtlichen: „Das Entscheidende war, dass immer andere da waren, die zugehört haben. Auch das macht unsere Stadt aus. Berlin ist auch die Stadt der Solidarität.“

Den ökumenischen Dankgottesdienst haben die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der Tagesspiegel vorbereitet. Ehrenamtliche erzählten stellvertretend von ihren Erfahrungen. „Ich wollte meinen Beitrag leisten“, sagte Christine Michalek, wissenschaftliche Mitarbeiterin, die im Impfzentrum half: „Die Dankbarkeit war unbeschreiblich, ganz wunderbar.“

Ingenieur-Student Mustafa Kassem hat in einer Neuköllner Begegnungsstätte mitgeholfen, für Ältere einkaufen zu gehen oder Medikamente aus der Apotheke zu holen. Außerdem hat er kleine Videos gedreht, um Menschen über die Impfangebote aufzuklären.

„Ich möchte in meinem Leben eine neue Aufgabe finden“, sagte sich Vertriebsmanager Sebastian Kostka in der Krise und wurde Fahrer für die Berliner Tafel. Margarethe Schikora machte nach dem Abitur ein Bundesfreiwilligenjahr im Krankenhaus. Plötzlich wurde ihre Station zu einem Covid-19-Schwerpunkt. Diese Herausforderung hat sie mit allen Tiefpunkten wie den vielen Sterbefällen angenommen und dabei viel für ihr Leben gelernt.

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Der frühere Pastor Bernd Gieselmann hat bei der Telefonseelsorge angefangen und in den Nachtschichten viel Einsamkeit bei Anrufern erlebt, aber auch Momente der Hoffnung. „Ich habe oft gespürt: In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages.“

„Es ist eine Ermutigung, die von den guten Beispielen ausgehen kann“, sagte der Pfarrer der Gedächtniskirche, Martin Germer. Er begrüßte das ökumenische Zusammensein in dieser Krise. So sang Esther Hirsch, Kantorin in der Synagogengemeinde Sukkat Schalom in Charlottenburg, einen Psalm auf Hebräisch. Und Imam Mohamed Taha Sabri von der Dar-as-Salam-Moschee trug ein Gebet in muslimischer Tradition auf Arabisch vor. Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein regte in ihrer Predigt an, den Blick über das eigene Leben hinaus zu lenken. „Kopf hoch und weitergeschaut“, so ihre Ansage auch für schwierige Zeiten. Deshalb hätten Ehrenamtliche besonders viel Dankbarkeit verdient.

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