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Kleine Kiezläden hatten es im Lockdown schwer, doch es gab Solidaritätsaktionen.

© imago images/Christian Spicker

Lieblingsorte im Lockdown und Hilfe für Geflüchtete: Berliner Unternehmenspreis für gesellschaftliches Engagement vergeben

Für ihr ehrenamtliches Engagement: Die Plattform Helfen.Berlin und die Firma Capgemini erhielten den Berliner Unternehmenspreis.

Sie sind die Gewinner unter den vorbildlichsten Berliner Unternehmen: Im Ludwig Erhard Haus in Charlottenburg sind am Mittwoch die Helfen.Berlin und Capgemini mit dem Berliner Unternehmenspreis geehrt worden. Die Senatskanzlei Berlin und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin zeichnet damit Unternehmen aus, die sich in besonderer Weise für die Stadt ehrenamtlich engagieren.

Insgesamt standen sechs Unternehmen in zwei Kategorien im Finale. Die Preisträger erhalten jeweils 3000 Euro, die Finalisten je 1000 Euro.

„Ich danke allen Berliner Unternehmen für ihr gesellschaftliches Engagement, das in Pandemiezeiten besonders wertvoll ist“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller.

Die Präsidentin der IHK, Beatrice Kramm, lobte: „Für mich sind alle Finalisten und Bewerber des Berliner Unternehmenspreises Gewinner. Sie haben als Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neben all den Widrigkeiten, die Corona und der Lockdown auf verschiedene Art und Weise mit sich gebracht haben, noch die Zeit und das Bedürfnis gehabt, sich über ihr eigentliches Geschäft hinaus für und in Berlin zu engagieren.

Mit ihren kreativen Projekten und Initiativen sowie ihrem vorbildlichen Einsatz haben sie vielen Menschen in einer schwierigen Zeit zur Seite gestanden und Unterstützung gegeben – für dieses Engagement bedanke ich mich herzlich bei allen Unternehmen.“

Auch die Gewinner zeigten sich erfreut. Der Gründer und Geschäftsführer von Helfen.Berlin, Karsten Kossatz, bedankte sich und hob die Rolle der Berliner hervor: "Berliner sind schnell, wenn man sie lässt, denn viele Berliner:innen sind bereit sich für andere einzusetzen. 1,5 Millionen Euro in sechs Wochen. Das ist krass und hat mich stolz gemacht. Ich bin stolz auf diese Stadt. Berlin, das sind wir alle zusammen.”.

Sabine Reuss, Marketing und Communications Director von Capgemini, bedankte sich auch bei ihren Kollegen und Kolleginnen und versprach, das gesellschaftliche Engagement weiterführen zu wollen: "Wir versprechen, wir werden unser gesellschaftliches Engagement fortführen und haben noch viele Pläne für den Rest des Jahres: Wir werden weiterhin viele nachhaltige Projekte und Initiativen fördern, die wir seit Jahren unterstützen."

IHK-Präsidentin Beatrice Kramm bei der Verleihung zum Berliner Unternehmenspreis.
IHK-Präsidentin Beatrice Kramm bei der Verleihung zum Berliner Unternehmenspreis.

© Christian Kruppa / IHK Berlin

Das waren die Finalisten mit weniger als 50 Beschäftigten

Die Finalisten in der Kategorie „Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern“ waren:

Helfen.Berlin: Die Non-Profit-Plattform wurde im ersten Lockdown von den drei Unternehmen Paperlain, Regional Hero und I Like Visuals ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Rette Deinen Lieblingsort“ konnten Berlinerinnen und Berliner dort Gutscheine für ihre Lieblingsorte wie Cafés, Restaurants, Geschäfte, Museen oder Theater kaufen und so direkt finanziell unterstützen. Mit dem Verkauf der „B-Card“ hat Helfen.Berlin innerhalb von weniger Wochen mehr als 2500 Berliner Lieblingsorte mit mehr als 1,5 Millionen Euro unterstützt.

Studio F&B GmbH/Factory Kitchen: Als das Gastronomieunternehmen im ersten Lockdown seinen Geschäftsbetrieb weitgehend einstellen musste, hat das Team damit begonnen, die vorhandenen Vorräte sowie per Spendenaufruf gesammelte Lebensmittel zu Mahlzeiten für Bedürftige zu verarbeiten.

Aus dieser einmaligen Aktion wurde das Projekt "fairtailen", bei dem seither jede Woche rund 150 Mahlzeiten an bedürftige Menschen am Berliner Ostbahnhof verteilt werden.

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Quartiermeister: Das Sozialunternehmen mit der gleichnamigen Biermarke verknüpft seit 2010 unter dem Claim „Zum Wohle aller“ Biertrinken mit Spenden: Pro verkauftem Liter Bier gehen zehn Cent an soziale und kulturelle Projekte in der Nachbarschaft. Bislang konnten so mehr als 180 regionale Projekte mit insgesamt fast 200000 Euro unterstützt werden. (Den Bericht dazu lesen Sie hier).

Diese größeren Unternehmen kamen in die Endrunde

In der Endrunde in der Kategorie „Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern“ standen:

Capgemini GmbH: Das Unternehmen engagiert sich seit vielen Jahren für zahlreiche CSR-Projekte. So stellen sie der gemeinnützigen Programmierschule ReDI School of Digital Integration, die Geflüchteten digitale Kompetenzen beibringt, technisches Equipment und IT-Know-how kostenfrei zur Verfügung. Neben der Entwicklung und Implementierung eines 1:1-Mentoring-Programms für die berufliche Entwicklung junger Geflüchteter engagiert sich Capgemini auch regelmäßig bei Deutschlands größtem Bildungshackaton #wirfürschule.

[Für alle, die Berlin schöner machen, gibt es den Tagesspiegel-Newsletter „Ehrensache“. Er erscheint immer am zweiten Mittwoch im Monat. Hier kostenlos anmelden: ehrensache.tagesspiegel.de.]

index Internet GmbH: Das Unternehmen hat im Jahr 2000 die Stiftung Gute-Tat gegründet. Die Stiftung richtet regelmäßig den Gute-Tat-Marktplatz aus, der Unternehmen, die sich engagieren wollen, und gemeinnützige Projekte seit Jahren erfolgreich zusammenbringt. Vor zwei Jahren hat der Recruiting- und Personalmarktdienstleister zudem mit teamevent-plus.de eine Plattform geschaffen, die Einsätze von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in soziale Projekte vermittelt.

CHECK24 Vergleichsportal: Das Unternehmen hat das Programm CHECK24 hilft gegründet, mit dem regionale Projekte vor allem im Bereich Kinder- und Jugendförderung sowie Naturschutz unterstützt werden. In Berlin engagiert sich das Unternehmen sowohl personell als auch finanziell für Straßenkinder e. V. und SOS Kinderdorf e. V. Berlin-Moabit.

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